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Ob im Backofen, Airfryer, auf dem Grill oder zum Frischhalten: In vielen Haushalten kommen Alufolie oder Backpapier häufig – vielleicht sogar täglich – zum Einsatz. Neulich kam in einem Gespräch bei uns zuhause diesbezüglich die Frage auf: Was ist umweltfreundlicher? Backpapier oder Alufolie?
Meine spontanen ersten Gedanken dazu waren:
Backpapier scheint prinzipiell die umweltfreundlichere Lösung zu sein – es ist schließlich aus Papier. Aber: Häufig ist Backpapier beschichtet, damit es antihaftend und hitzebeständig wird. Dieses silikonbeschichtete Backpapier kann schlechter bis kaum recycelt oder biologisch abgebaut werden. Alufolie hingegen kann sehr gut recycelt werden, ist aber in der initialen Produktion extrem energieintensiv und umweltschädlich.
Aber wie umweltschädlich ist Alufolie? Kann durch den Recycling-Prozess die Ökobilanz im Vergleich zu der von Backpapier so stark reduziert werden, dass Alufolie vielleicht sogar nachhaltiger ist?
Sowohl Alufolie als auch Backpapier haben Vor- und Nachteile aus Umweltsicht. Aber welches der beiden Produkte ist nun “besser” für die Umwelt?
“Besser” steht hier bewusst in Anführungszeichen, denn unterm Strich sind beide Produkte nicht umweltfreundlich.
Eine Liste von wirklich nachhaltigen Optionen findest du am Ende des Beitrags.
Dennoch möchte ich der Frage “Alufolie oder Backpapier – was ist umweltfreundlicher?” auf den Grund gehen.
Es gibt diverse Seiten, die diese Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten (was ist praktischer/umweltfreundlicher/günstiger, etc.).
Ich habe mir viele Artikel dazu durchgelesen, und dir hier die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen.
Bist du bereit? Okeeey, let’s go!
Materialien und Eigenschaften im Überblick
Obwohl Alufolie und Backpapier oft ähnliche Aufgaben erfüllen (Antihaftunterlage, Schutz vor Schmutz & Auslaufen, etc.), unterscheiden sie sich enorm hinsichtlich Material, Herstellungsprozess und damit auch ihrer Umweltfreundlichkeit.
Material und Eigenschaften von Backpapier
Klassisches Backpapier wird aus Holzfasern hergestellt, die zu Papier verarbeitet werden. Damit das Backpapier hitzebeständig und antihaftend wird, wird es häufig zusätzlich mit einer Silikon- oder Teflonbeschichtung versehen.
Diese Beschichtung sorgt dafür, dass Lebensmittel beim Backen oder Braten nicht am Backpapier haften bleiben und es zudem bis zu Temperaturen von etwa 220-250°C hitzebeständig ist.
Und genau diese Beschichtung kann zu Umweltproblemen führen. Mehr dazu im Kapitel zu den Umweltauswirkungen von Backpapier und Alufolie.
💡Tipp: Es gibt auch Varianten ohne Beschichtung. Ob dein Backpapier beschichtet ist oder nicht, kannst du in der Regel auf der Verpackung nachlesen. Backpapier kannst du mehrfach wiederverwenden, wenn es noch sauber genug ist.
Material und Eigenschaften von Aluminium
Alufolie entsteht durch das Walzen von Aluminiumblöcken, die auf eine Dicke von etwa 0,016 bis 0,024 Millimeter heruntergepresst werden.
Aluminium wiederum wird aus dem Rohstoff Bauxit gewonnen. Bauxit ist ein natürlich vorkommendes Gestein. “Natürlich” klingt erst einmal gut. Leider ist der Abbau des Rohstoffs aber sehr energieintensiv und umweltschädlich. Dazu mehr im nächsten Kapitel.
Aluminium ist leicht und stabil, sehr hitzebeständig und weist eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf.
Daher wird Alufolie in vielen Haushalten für das Einwickeln und Garen von Lebensmitteln genutzt, zum Beispiel auch auf dem Grill oder im Lagerfeuer.
Da Aluminium eine ausgezeichnete Barriere gegen Licht, Sauerstoff und Feuchtigkeit bietet, wird es auch zum Frischhalten von Lebensmitteln verwendet.
💡Tipp: Saubere Alufolie kann sehr gut recycelt werden, wodurch der ökologische Fußabdruck verringert wird. Bitte achte darauf, dass du Alufolie immer richtig entsorgst. Außerdem kannst du sie auch mehrfach wiederverwenden.
Umweltauswirkungen von Alufolie vs. Backpapier
Wir wissen nun aus welchen Materialien Alufolie und Backpapier hergestellt werden.
Aber wie groß bzw. negativ sind die Umweltauswirkungen während der Herstellung? Wie oft können Backpapier und Alufolie wiederverwendet werden? Und wie läuft die Entsorgung und das Recycling ab?
Umweltauswirkungen der Herstellung von Backpapier
Die Herstellung von Backpapier, insbesondere wenn es mit Silikon beschichtet ist, hat verschiedene Umweltauswirkungen, die durch die Rohstoffgewinnung, den Energieverbrauch bei der Produktion und die Verwendung von Chemikalien beeinflusst werden.
Rohstoffgewinnung
- Holzgewinnung: Backpapier wird aus Zellulosefasern hergestellt, die aus Holz gewonnen werden. Die dafür benötigten Bäume stammen in der Regel aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern oder Forstplantagen. Allerdings kann der Anbau und die Verarbeitung von Holz zu Papier zu Entwaldung und dem Verlust von Biodiversität führen, besonders wenn keine nachhaltige Forstwirtschaft angewandt wird. Um sicherzugehen, dass das Backpapier aus Holz von nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, kannst du auf diverse Siegel wie zum Beispiel das FSC-Siegel achten.
- Wasserverbrauch: Die Papierherstellung ist sehr wasserintensiv. Es werden große Mengen an Frischwasser benötigt, um Zellulosefasern aus Holz zu gewinnen und zu Papier weiterzuverarbeiten.
Energieverbrauch
- Die Papierherstellung, einschließlich der Herstellung von Backpapier, benötigt viel Energie, insbesondere für den Betrieb der Papiermaschinen und Trocknungsprozesse. Je nach Art der Energiequelle (z.B. fossile Brennstoffe vs. erneuerbare Energien) kann dies zu einem hohen CO2-Ausstoß führen.
Chemikalien und Beschichtungen
- Silikonbeschichtung: Um Backpapier hitzebeständig und antihaftend zu machen, wird es häufig mit Silikon (manchmal auch Teflon) beschichtet. Der Herstellungsprozess von Silikon ist energieintensiv und erfordert den Einsatz von Chemikalien. Beschichtetes Backpapier kann nicht recycelt werden. Für das Recycling müsste die Beschichtung vollständig vom Papier getrennt werden, was in den meisten Recyclinganlagen nicht möglich ist. Beschichtetes Backpapier landet daher in der Regel im Restmüll und wird verbrannt.
- Bleichmittel und Zusatzstoffe: Bei der Herstellung von Papier werden oft Bleichmittel und Chemikalien verwendet, um es aufzuhellen und haltbar zu machen. Diese Chemikalien können zu Wasser- und Bodenverschmutzung führen, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.
Emissionen und Abfallprodukte
- CO2-Emissionen: Die Energie, die zur Verarbeitung von Holz zu Papier und zur Beschichtung von Backpapier benötigt wird, trägt zur Emission von Treibhausgasen bei. Insbesondere, wenn die Produktionsanlagen mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ist der CO2-Fußabdruck höher. Mehr Details dazu kannst du im Kapitel zu den CO2-Auswirkungen lesen
- Abfall: Neben den direkten Emissionen produziert die Papierherstellung auch Abfallstoffe wie Schlämme und Aschen, die bei der chemischen Verarbeitung des Holzes anfallen. Diese Abfälle müssen entsprechend entsorgt werden, um Umweltverschmutzung zu verhindern.
Wie du siehst, entstehen bei der Produktion von Backpapier durch durch den Abbau von Wäldern, den hohen Energie- und Wasserverbrauch sowie der Verwendung von Chemikalien wie Silikon und Bleichmitteln einige Umweltbelastungen.
Insbesondere silikonbeschichtetes Backpapier ist schwer bis kaum recycelbar.
Aber wie sieht es jetzt bei Alufolie aus? Sind die Belastungen hier stärker oder geringer?
Umweltauswirkungen der Herstellung von Alufolie
Der Abbau von Bauxit und die anschließende Produktion von Aluminium sind, wie oben bereits erwähnt, extrem energieintensiv.
Insbesondere die Schmelzflusselektrolyse, bei der Aluminium gewonnen wird, benötigt sehr viel Energie, die häufig aus fossilen Brennstoffen stammt.
Um den Energieverbrauch zu senken, wird Aluminium daher häufig recycelt. Der Recyclingprozess benötigt nur etwa 5% der Energie, die zur Neuproduktion erforderlich ist.
Neben dem hohen Energieverbrauch und dem Einsatz von fossilen Brennstoffen führen der Abbau von Bauxit und die anschließende Aluminiumproduktion zu einer Reihe von Umweltschäden. Außerdem entstehen viele giftigen Abfallstoffe.
Umweltschäden durch den Abbau von Bauxit
- Tagebau und Zerstörung von Lebensräumen: Das Erz Bauxit wird im Tagebau abgebaut, was bedeutet, dass große Flächen gerodet und die oberste Erdschicht abgetragen werden. Dies führt zur Zerstörung von Wäldern und Biodiversität in den betroffenen Regionen, insbesondere in tropischen Gebieten, wo Bauxit häufig vorkommt.
- Boden- und Landschaftszerstörung: Der Tagebau hinterlässt riesige zerstörte Flächen, die nur schwer wiederhergestellt werden können. Die Erholungszeit für Ökosysteme in diesen Bereichen kann Jahrzehnte dauern, und es kommt häufig zu einer irreversiblen Degradierung des Bodens.
- Verlust von Artenvielfalt: Die Abholzung und der Verlust von natürlichen Lebensräumen führen zu einem Rückgang der Artenvielfalt. Viele Tierarten, die auf die tropischen Wälder in den Abbaugebieten angewiesen sind, verlieren ihren Lebensraum und können damit vom Aussterben bedroht werden.
- Wasserverbrauch und -verschmutzung: Der Bauxitabbau benötigt große Mengen an Wasser. Bei unzureichenden Schutzmaßnahmen kann es zur Wasserverschmutzung durch austretende Chemikalien und Sedimente kommen. Dies kann umliegenden Gewässer verschmutzen und die Trinkwasserversorgung in betroffenen Gebieten gefährden.
Giftige Abfallstoffe bei der Aluminiumproduktion
- Rotschlamm (Red Mud): Einer der größten und gefährlichsten Abfallstoffe bei der Aluminiumproduktion ist der sogenannte Rotschlamm, der als Nebenprodukt des Bayer-Verfahrens entsteht. Beim Lösen von Aluminiumoxid aus Bauxit bleiben tonnenweise Schlämme zurück, die giftige Chemikalien wie Natronlauge, Eisenoxide, Titanoxide und Rückstände von Schwermetallen enthalten. Der Rotschlamm ist stark alkalisch (pH-Wert > 12) und somit umweltgefährdend.
- Umweltrisiken des Rotschlamms: Rotschlamm wird meist in offenen Becken gelagert, die jedoch bei starkem Regen oder Dammbrüchen überlaufen können. Ein bekanntes Beispiel ist die Rotschlamm Katastrophe in Ungarn (2010), bei der eine giftige Schlammflut mehrere Dörfer zerstörte und zu schweren Umweltschäden führte. Wenn Rotschlamm in Flüsse gelangt, kann er das aquatische Leben massiv beeinträchtigen, indem er den pH-Wert der Gewässer stark erhöht und die Fischbestände dezimiert.
- Emissionen von Treibhausgasen: Der energieintensive Prozess der Schmelzflusselektrolyse zur Gewinnung von Aluminium aus Aluminiumoxid verbraucht enorme Mengen an Strom. Wenn dieser Strom aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, entstehen große Mengen CO2-Emissionen, was die Aluminiumproduktion zu einem großen Verursacher von Treibhausgasen macht.
- Fluorverbindungen: Bei der Schmelzflusselektrolyse entstehen auch Fluorverbindungen, die als gasförmige Nebenprodukte freigesetzt werden. Diese Verbindungen, darunter Schwefelhexafluorid (SF6), gehören zu den stärksten bekannten Treibhausgasen und haben eine extrem lange atmosphärische Lebensdauer.
Weitere Umweltprobleme
- Luftverschmutzung: Neben CO2 werden bei der Aluminiumherstellung auch Schwefeldioxid (SO₂) und Stickoxide (NOx) freigesetzt, die zur Bildung von saurem Regen und zur Verschlechterung der Luftqualität beitragen können. Dies führt nicht nur zu Gesundheitsproblemen für Menschen, sondern schädigt auch Pflanzen und Böden.
- Verlust von Anbauflächen: Die Abbaugebiete für Bauxit überlappen oft mit landwirtschaftlich genutzten Flächen oder Wäldern, die für indigene Völker und lokale Gemeinschaften wichtig sind. Der Verlust dieser Flächen verschärft das Problem der Ernährungsunsicherheit in betroffenen Regionen.
Wie du siehst ist die Produktion von Alufolie mit erheblichen negativen Umweltauswirkungen verbunden. Der Abbau zerstört natürliche Lebensräume, führt zu Boden- und Wasserverschmutzung und trägt zum Verlust der Biodiversität bei.
In der Aluminiumproduktion fallen gefährliche Abfallstoffe wie Rotschlamm an, der bei unsachgemäßer Lagerung Umweltschäden verursachen kann. Zudem ist der Energieverbrauch der Aluminiumherstellung sehr hoch und führt zu erheblichen CO2-Emissionen und Luftverschmutzung.
💡 Tipp: Diese negativen Auswirkungen treten natürlich nicht nur für die Produktion von Alufolie auf, sondern alle Produkte, die aus Aluminium produziert werden. Da Aluminium quasi unendlich recycelt werden kann, können diese Umweltauswirkungen damit reduziert werden. Achte also bei Produkten mit Aluminiumverpackung oder dem Kauf von Alufolie (wenn du sie unbedingt brauchst) also immer darauf, dass sie aus 100% Recycling-Aluminium produziert sind.
Einmalgebrauch vs. Wiederverwendbarkeit
Ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der Umweltauswirkungen ist, ob wir Alufolie und Backpapier nur einmalig oder mehrfach verwenden können.
Wie du oben in den Tipps bereits gelesen hast, kannst du beides theoretisch mehrfach wiederverwenden. Häufig werden die Produkte aber direkt nach einmaligen Gebrauch weggeworfen.
- Alufolie: Du kannst Alufolie, abhängig von der Nutzung, einfach abwischen und mehrfach verwenden, bevor du sie letztlich korrekt recycelst.
- Backpapier: Auch Backpapier kannst du sehr häufig wiederverwenden. Ein bisschen Fett (durch Kekse & Co.) schaden zum Beispiel nicht und übertragen sich geschmacklich auch nicht auf was auch immer du danach darauf in den Backofen stellst.
Recycling und Entsorgung von Backpapier vs. Alufolie
Die Recycling-Fähigkeit ist ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung, ob Backpapier oder Alufolie besser für die Umwelt ist.
Aluminium kann theoretisch unbegrenzt oft recycelt werden, ohne dass es seine Qualität oder Materialeigenschaften verliert. Beim Recycling von Aluminium wird das Metall eingeschmolzen und zu neuen Produkten verarbeitet, ohne dass die Struktur oder Reinheit des Materials beeinträchtigt wird.
Das macht Aluminium zu einem besonders wertvollen Material im Recyclingkreislauf, da der Recyclingprozess im Vergleich zur Neuproduktion aus Bauxit bis zu 95% weniger Energie benötigt. Deshalb ist es aus Umweltsicht wichtig, Aluminium immer wieder zu recyceln, anstatt es als Einwegmaterial zu betrachten. Dieser Prozess beginnt bei der korrekten Entsorgung bei dir zuhause.
Wusstest du: Je größer der Aluminium-Knäuel ist, den du entsorgst, desto besser kann das Material aussortiert und recycelt werden. Du kannst kleinere Alufolienstücke also sammeln und zu einem großen Stück zusammendrücken, um den Prozess zun erleichtern.
- Alufolie: Aluminium ist gut recycelbar, sofern es sauber ist. Allerdings wird oft verschmutzte Alufolie nicht korrekt entsorgt und landet im Restmüll, wo sie nicht recycelt wird. Du kannst Alufolie abwischen und dann korrekt im Wertstoff entsorgen.
- Backpapier: Silikonbeschichtetes Backpapier ist in der Regel nicht recycelbar und sollte daher in den Restmüll. Es gibt jedoch auch unbeschichtetes Backpapier, das eine umweltfreundlichere Option sein kann, die du auch recyclen kannst.
CO2-Fußabdruck durch die Produktion von Alufolie vs. Backpapier
Wie du nun bereits weißt, ist die Herstellung von Alufolie extrem energieintensiv und verursacht einen deutlich höheren CO2-Fußabdruck im Vergleich zu Backpapier.
- Alufolie: Die Produktion von Aluminium verursacht etwa 10-16 kg CO2 pro Kilogramm Aluminium, abhängig davon, ob Primär- oder Recyclingaluminium verwendet wird. Recyceltes Aluminium reduziert den CO2-Ausstoß um bis zu 95%, wenn es im Vergleich zur Primärproduktion recycelt wird. Eine korrekte Entsorgung ist also essentiell, um den CO2-Fußabdruck zu verringern.
- Backpapier: Die Herstellung von Backpapier hat im Vergleich dazu einen deutlich niedrigeren CO2-Fußabdruck, da es aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz) gewonnen wird und der Energiebedarf zur Herstellung geringer ist. Der CO2-Ausstoß beträgt etwa 1-3 kg CO2 pro Kilogramm Papier.
Fazit: Was ist umweltfreundlicher? Backpapier oder Alufolie?
Nachdem wir nun die Umweltauswirkungen von Alufolie und Backpapier genauer betrachtet haben können wir einen recht eindeutigen Sieger küren: Backpapier.
Lass mich das noch etwas weiter erläutern:
- Wenn es um Einmalgebrauch geht, ist Backpapier in der Regel nachhaltiger, besonders wenn du die unbeschichtete Variante verwendest. Es lässt sich aber schwer recyclen, sobald es beschichtet ist.
- Wenn du Alufolie mehrfach verwendest und korrekt recycelst, ist sie durch die drastisch reduzierten Umweltauswirkungen im Vergleich zur Neuproduktion zwar nicht mehr so umweltschädlich. Dennoch ist die Neuproduktion eine enorme Belastung für die Umwelt. Durch den Abbau und die Zerstörung von Lebensräumen, die sich nur schwer erholen können, die anfallenden giftigen Abfälle während der Herstellung, die Umweltverschmutzung durch CO2 und weitere schädliche Treibhausgase, uvm. ist Alufolie ein absoluter Umweltsünder.
Aus unserer Sicht ist Backpapier also im Vergleich zu Alufolie die weitaus umweltfreundlichere Alternative.
Dennoch versuchen wir auch hier die Nutzung möglichst zu reduzieren, und auf wirklich nachhaltige Optionen zu setzen.
Wirklich umweltfreundliche Alternativen zu Alufolie und Backpapier
Es gibt mehrere umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichem Backpapier und Alufolie. Hier sind einige der besten Optionen, die sowohl wiederverwendbar als auch umweltschonend sind:
Wiederverwendbare Silikon-Backmatten
- Vorteile: Silikon-Backmatten sind eine sehr beliebte Alternative zu Backpapier. Sie sind hitzebeständig, antihaftbeschichtet und können immer wieder verwendet werden. Sie lassen sich leicht reinigen und ersetzen viele Einwegprodukte in der Küche.
- Nachhaltigkeitsfaktor: Da sie lange haltbar sind und viele Backvorgänge überstehen, reduzieren sie den Abfall erheblich. Sie bestehen zwar aus synthetischen Materialien, doch ihre Langlebigkeit macht sie umweltfreundlicher als Einwegprodukte.
Persönlich mag ich diese Alternative aufgrund des Materials und dessen Umweltauswirkungen overall nicht so gerne.
Backblech mit Öl oder Fetten einfetten
Meine persönliche Lieblingsoption: Einfach das Backblech benutzen, und es vorher einfetten. Sie ist nachhaltig und kostengünstig. Allerdings auch etwas zeitintensiver, da sie mehr Putzaufwand bedeutet. Falls du auf Öl verzichten möchtest, ist das logischerweise auch nicht so optimal für dich.
- Vorteile: Ein gut eingefettetes Backblech funktioniert oft genauso gut wie Backpapier. Mit pflanzlichen Ölen kannst du eine antihaftende Schicht schaffen, die sich leicht reinigen lässt.
- Nachhaltigkeitsfaktor: Diese Methode erzeugt keinen Abfall und ist damit besser für die Umwelt, und auch noch günstig.
Kompostierbares, unbeschichtetes Backpapier
Wenn du nicht auf Backpapier verzichten möchtest, dann kannst du auf unbeschichtetes Backpapier setzen, welches aus Holz aus nachhaltgier Forstwirtschaft produziert wurde. Solche findest du online oder im Bioladen und im gut sortierten Supermarkt.
- Vorteile: Es funktioniert wie normales Backpapier.
- Nachhaltigkeitsfaktor: Da dieses Papier gut biologisch abbaubar ist, hat es einen geringeren ökologischen Fußabdruck als herkömmliches, beschichtetes Backpapier.
Grillschalen aus Edelstahl oder Keramik
Solltest du Alufolie zum Grillen benutzen, kannst du auch auf wiederverwendbare Edelstahl-Grillschalen setzen. Es gibt auch Grillplatten aus Keramik, in denen du Gemüse & Co. auf dem Grill zubereiten kannst.
Bienenwachstücher (für Aufbewahrung)
Wenn du Alufolie zum Frischhalten benutzt, kannst du auf Bienenwachstücher switchen. Die kannst du auch benutzen, um dein Pausenbrötchen einzuwickeln.
- Vorteile: Bienenwachstücher bestehen aus Baumwolle, die mit Bienenwachs, Harz und Öl beschichtet ist. Sie sind flexibel, abwaschbar und mehrfach verwendbar. Du kannst sie auch immer wieder mit neuem Bienenwachs auffrischen und so theoretisch jahrelang verwenden.
- Nachhaltigkeitsfaktor: Sie reduzieren den Einsatz von Einwegplastik oder -folie und sind biologisch abbaubar.
Edelstahl- oder Glasbehälter (für Aufbewahrung)
Eine weitere Alternative zu Alufolie als Frischhalte-Helfer sind klassisch einfach Edelstahl, oder Glasbehälter. Oder wenn du noch eine gute alte Plastikdose hast, tut die natürlich auch ihren Job.
- Vorteile: Edelstahl- oder Glasbehälter sind langlebig und unendlich oft wiederverwendbar, wenn du sie nicht versehentlich kaputt machst. 😬
- Nachhaltigkeitsfaktor: Sie vermeiden Einwegprodukte und können Jahrzehnte lang halten, was ihren ökologischen Fußabdruck drastisch reduziert.
Dampfgarer oder Bambusdämpfer (statt Alufolie im Ofen)
Wenn du Alufolie zum Dampfgaren benutzt, kannst du auch auf einen Dampfgarer (leider sehr teuer in der Anschaffung) oder einen Bambusdämpfer (wesentlich günstiger) setzen.
- Vorteile: Dampfgarer oder Bambusdämpfer können Lebensmittel schonend garen, ohne Einwegmaterialien zu verbrauchen.
- Nachhaltigkeitsfaktor: Beide Alternativen sind wiederverwendbar und langlebig, wodurch Einwegprodukte wie Alufolie überflüssig werden.
So, damit hätten wir die Frage geklärt, ob Backpapier oder Alufolie “besser” für die Umwelt ist. Außerdem hast du noch tolle wirklich nachhaltige Alternativen zu beiden Produkten kennengelernt.
Habe ich eine gute Alternative vergessen? Dann schreib sie mir gerne in die Kommentare!
Ich hoffe dir hat der Beitrag gefallen und du konntest etwas lernen, damit du in Zukunft umweltbewusstere (Kauf-)-Entscheidungen treffen kannst.