Nachhaltig Bücher kaufen: Die besten Plattformen, Alternativen und Tipps für umweltfreundliches Lesen

Bücher nachhaltig kaufen - umweltfreundliche Alternativen und Plattformen

Bücher kaufen und lesen sind zwei verschiedene Hobbys – das ist klar. Aber ist beides umweltfreundlich oder eher umweltschädlich?

Bücher bestehen aus Papier, müssen gebunden, bedruckt, verpackt (oft in Plastik), gelagert und verschickt werden. Das bedeutet, dass bei der Herstellung Umweltressourcen verbraucht und möglicherweise schädliche Chemikalien verwendet werden.

Wenn du auf diesem Beitrag gelandet bist, fragst du dich vielleicht, ob Lesen oder der Kauf von Büchern überhaupt nachhaltig ist. Oder du möchtest wissen, wo und wie du Bücher nachhaltig kaufen kannst und welche Alternativen umweltfreundlicher sind als das klassische Buch.

Genau das erfährst du in diesem Artikel. Du lernst, wie du deine Leseliebe nachhaltiger gestalten kannst, welche Möglichkeiten es für einen umweltfreundlichen Bücherkauf gibt und was den Bücherkauf (un)nachhaltig macht. Wir vergleichen den ökologischen Fußabdruck von klassischen Büchern mit dem von E-Books.

Außerdem bekommst du eine Liste mit Apps und Plattformen, die dir dabei helfen, Bücher auf nachhaltige Weise zu kaufen, zu verkaufen oder deine Wunschliste zu verwalten – ganz ohne Amazon.

Bereit? Okeeey let’s go!


Die wichtigsten Tipps & Infos im Überblick

Willst du mehr darüber lesen? Dann klicke hier und springe zum ersten ausführlichen Kapitel des Artikels.

Überblick: Bücher nachhaltig kaufen & konsumieren

Wo kann ich Bücher nachhaltig kaufen?

  • Online-Plattformen für gebrauchte Bücher:
  • Lokale Antiquariate und Flohmärkte: Hier findest du oft gut erhaltene Bücher und unterstützt lokale Geschäfte oder Privatpersonen.
  • Bücher-Tauschbörsen und -Clubs: In vielen großen Städten gibt es Tauschbörsen oder -Clubs speziell für Bücher. Vielleicht ja auch in deiner Nähe? Wenn nicht, könntest du eine Bücher-Tausch-Party mit Freund*innen organisieren.
  • Nachhaltige Buchhandlungen und Verlage: Einige Verlage spezialisieren sich auf umweltfreundliche Produktion, wie z.B. der oekom Verlag.
  • Digitale Alternativen: Eine umweltfreundlichere und ressourcenschonende Alternative zum “klassischen” Buch sind E-Books und Hörbücher. Zugegeben – für mich persönlich ersetzen sie nicht das Gefühl eines echten Buches in der Hand. Aber die digitalen Alternativen haben durchaus auch ihre (Umwelt-)Vorteile.

Was macht Bücher nicht nachhaltig?

  • Ressourcenintensive Produktion: Für die Produktion von Büchern werden Umweltressourcen benötigt. So zum Beispiel Holz (Papier), Wasser, und fossile Brennstoffe.
  • Umweltschädliche Druckverfahren & Klebstoffe: Konventionelle Drucktechniken können umweltschädliche Chemikalien verwenden. Auch die Klebstoffe, die bei der Buchbindung zum Einsatz kommen, können die Umwelt belasten.
  • Lange Lagerzeiten: Bis ein neu produziertes Buch tatsächlich gelesen wird, kann einige Zeit vergehen. In dieser Zeit muss das Buch gelagert werden. Lagerhallen werden angemietet und betrieben. Das alles verbraucht CO2 und Energie.
  • Lange Transportwege: Bücher haben je nach Dicke ein hohes Gewicht. Sie werden während und nach der Produktion häufig transportiert. Bis sie bei dir im Regal landen, fällt der CO2-Ausstoß entsprechend hoch aus.
  • Verwendung von Frischfaser vs. Recycling-Faser: Bücher aus frischen Holzfasern und neu hergestellten Materialien belasten die Umwelt stärker, als Recycling-Material. Aber auch der CO2-Fußabdruck von Recycling-Papier ist leider nur gering weniger, als der von Frischfaser.
  • Plastikverpackung und Zusatzmaterialien: Oft werden Bücher in Plastik verpackt, um sie während Lagerung und Transport zu schützen. Dies trägt zu mehr Plastikmüll bei – auch wenn das Buch selbst womöglich plastikfrei ist.

Welche umweltfreundlichen Alternativen gibt es zu “echten” Büchern?

  • E-Books: Digitale Versionen von Büchern sparen Umweltressourcen (z.B. Papier, Wasser, CO2). Wie bei jedem digitalen Produkt werden durch Server aber auch Ressourcen verbraucht. Auch die Herstellung von E-Book-Readern benötigt Umweltressourcen. Je mehr Bücher auf einem E-Book-Reader gelesen werden, desto umweltfreundlicher wird er im Vergleich zum klassischen Buch.
  • Hörbücher: Auch hier werden Umweltressourcen eingespart. Hörbücher können außerdem auf vielen verschiedenen Geräten gehört werden, und benötigen kein extra dafür vorgesehenes und produziertes Produkt. Für das Einsprechen werden Studios betrieben. Und als digitales Produkt muss es auf Servern gespeichert werden, die Umweltressourcen verbrauchen. Im Vergleich zum klassischen Buch aus Papier ist dieser Verbrauch aber geringer.
  • Bücher leihen: Du kannst Bücher in Bibliotheken für wenig Geld ausleihen, genießen, und danach wieder zurückgeben. Das spart Geld, Umweltressourcen, und macht Spaß. Bonus: Der Geruch von Leihbüchern ist der Hammer (finde ich). Alternativ kannst du dir Bücher bei Freund*innen leihen, oder deine Bücher selbst verleihen.
  • Bücher tauschen: Organisiere eine Büchertausch-Party oder bringe deine aussortierten Bücher zu öffentlichen Tauschregalen. Auch online kannst du Bücher tauschen.
  • Bücher aus umweltfreundlicheren Materialien: Wähle Bücher, die auf recyceltem Papier umweltfreundlich bedruckt sind. Solche Bücher findest du bei Verlagen wie beim oekom Verlag. Achte auf Zertifizierungen für nachhaltige Forstwirtschaft.

So, das war die Kurzfassung. In den folgenden Kapiteln werde ich auf die einzelnen Punkte näher eingehen und dir noch entsprechende hilfreiche Websites und Plattformen zur Hand geben. Aber:

Bevor du weiterliest!

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Die Zusammensetzung eines Buches – Materialien, Bindung, Druckverfahren

Bevor wir näher auf den ökologischen Fußabdruck eines Buches eingehen, sollten wir noch klären, aus welchen Bestandteilen und Materialien ein Buch zusammengesetzt wird.

Papier

Der größte Teil eines Buches besteht – logischerweise – aus Papier. Wenn du viel liest, ist dir vielleicht schon aufgefallen, dass die Qualität des Papiers von Buch zu Buch unterschiedlich ist. Das liegt zum einen an der Zusammensetzung, der Farbe, der Grammatur und der Oberfläche des Papiers.

Papier wird aus Zellstofffasern hergestellt, die entweder aus Holz oder aus recyceltem Altpapier gewonnen werden. Holzfasern ergeben eine glattere und hochwertigere Oberfläche, Recyclingpapier ist umweltfreundlicher, aber rauer.

Weißes Papier bringt Kontraste gut zur Geltung, während cremefarbenes Papier angenehmer zu lesen ist.

Die Grammatur, angegeben in Gramm pro Quadratmeter (g/m²), bestimmt die Stärke des Papiers – klassisches Druckerpapier hat z. B. 80 g/m², Belletristik-Bücher haben meist mindestens 90 g/m². Je nach Buch variiert die Grammatur von dünnem, leichtem Papier über schweres, bis hin zu dickem, hochwertigem Papier (z. B. für Fotobücher, Kinderbücher mit Illustrationen etc.)

Auch die Oberfläche des Papiers unterscheidet sich: Maschinenglattes Papier ist rau, während satiniertes Papier durch Walzen geglättet wird. Gestrichenes Papier hat eine besonders glatte Oberfläche für hochwertige Drucke und beschichtetes Papier wird durch eine Versiegelung wasserfest gemacht.

Einband

Der Einband schützt die Buchseiten und verleiht dem Buch je nach Material eine mehr oder weniger hohe Stabilität.

Hardcover-Bücher haben in der Regel einen Einband aus dicker Pappe, der oft mit beschichtetem Papier, Stoff, (Kunst-)Leder oder einem anderen widerstandsfähigen Material überzogen ist.

Taschenbücher (Paperbacks) haben einen weichen Einband aus dickerem Papier oder dünnerem Karton.

Viele Hardcover-Bücher haben einen Schutzumschlag aus Papier, der das Buch zusätzlich schützt und optisch aufwertet.

Klebstoff

Die Seiten des Buches müssen auf irgendeine Weise am Einband befestigt werden. Hier gibt es 2 Methoden: Die Fadenheftung und die Klebebindung.

Bei der Fadenheftung wird der Buchinhalt mit Fäden zusammengenäht. Das macht Bücher besonders stabil und haltbar. Die Fadenheftung sorgt auch für ein angenehmes Aufschlagempfinden und wird daher häufig für größere Formate oder Bücher, die aufgeschlagen bleiben sollen, wie z.B. Kochbücher, verwendet.

Die Klebebindung ist preiswerter als die Fadenheftung und wird daher häufiger verwendet. Meist wird Hotmelt (Heißleim) oder Polyurethan, kurz PUR-Klebstoff, verwendet.

Hotmelt ist ein thermoplastischer Schmelzklebstoff, der bei hoher Temperatur aufgetragen wird, schnell abkühlt und aushärtet. Er ist kostengünstig, aber weniger dauerhaft.

PUR-Klebstoff ist ein Schmelzklebstoff, der durch Feuchtigkeit aushärtet und eine starke und flexible Verbindung bietet. PUR ist daher haltbarer und widerstandsfähiger als herkömmlicher Schmelzklebstoff.

Kaltleim, ein Klebstoff auf Wasserbasis, wird selten verwendet. Er wird nur für Reparaturen oder spezielle Bindungen verwendet.

Druckfarben

Texte und Bilder in Büchern werden mit Druckfarben auf die Seiten gebracht.

Für den Buchdruck werden meist Offsetdruckfarben, UV-Druckfarben oder wasserbasierende Druckfarben verwendet.

Offsetdruckfarben bestehen aus Pigmenten, Bindemitteln (meist auf der Basis von Harzen wie Alkyd- oder Acrylharzen), Lösemitteln (häufig Mineralöle oder pflanzliche Öle) und Additiven wie Entschäumern, Trocknungsbeschleunigern (Sikkativen), Stabilisatoren und Weichmachern.

UV-Druckfarben härten unter Einwirkung von UV-Licht schnell aus und weisen eine glatte Oberfläche auf. Sie bestehen aus Pigmenten, Bindemitteln, Photoinitiatoren (flüssige Monomere und Oligomere) und Additiven (Stabilisatoren, Entschäumer, Lösemittel usw.).

Wasserbasierte Druckfarben bestehen ebenfalls aus Pigmenten, Bindemitteln, Wasser und Additiven wie Entschäumern. Sie sind umweltfreundlicher, da sie weniger Lösungsmittel enthalten und die verwendeten Harze und Additive oft weniger toxisch und biologisch besser abbaubar sind als bei lösemittelhaltigen Farben.

Außerdem fallen bei der Verwendung von Druckfarben auf Wasserbasis weniger gefährliche Abfälle an. Die Entsorgung ist umweltfreundlicher, da keine giftigen Lösungsmittel enthalten sind.


Du siehst, bis wir ein fertiges Buch in den Händen halten, müssen viele verschiedene Produktionsschritte durchlaufen werden. Und jeder dieser Schritte kann mehr oder weniger große, negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.

Papierherstellung, Druck, Bindung, Lagerung und Transport verbrauchen Ressourcen, verursachen CO2-Emissionen und Abfall.

Der ökologische Fußabdruck von Büchern

Bei meinen Recherchen bin ich auf verschiedene Zahlen zum ökologischen Fußabdruck eines Buches gestoßen. Je nach Dicke, Größe, Bindung, Einband, Druckfarbe und Papierstärke des Buches variieren die Werte natürlich stark. Auch Transport und Lagerung können unterschiedlich lang sein.

CO2-Emissionen eines Buches

Es ist also gar nicht so einfach, verlässliche Daten zu finden. Carl-Otto Gensch – wissenschaftlicher Leiter des Bereichs Produkte & Stoffströme am Öko-Institut – hat aus verschiedenen Studien errechnet, dass bei der Herstellung von zehn Büchern mit je 200 Seiten Frischfaserpapier rund elf Kilogramm CO2 entstehen. Mit Recyclingpapier entstehen rund 2 Kilogramm weniger CO2.

Etwa die Hälfte des Energieverbrauchs bei der Herstellung eines Buches entfällt auf die Papierproduktion. Auch bei Recyclingpapier.

Holzverbrauch zur Produktion von Büchern

Für die Herstellung eines herkömmlichen Buches aus Frischfaserpapier werden durchschnittlich 2 bis 3 Kilogramm Holz benötigt.

Bei einer Auflage von einer Million Büchern mit durchschnittlich 250 Seiten (aus Frischfaser) werden ca. 12.000 Bäume gefällt.

Für 100 % Recyclingpapier muss kein Baum mehr gefällt werden. Damit ist es auch in dieser Hinsicht umweltfreundlicher als Frischfaserpapier.

Wasserverbrauch zur Produktion von Büchern

Auch der Wasserverbrauch bei der Herstellung eines Buches ist im Wesentlichen auf die Papierproduktion zurückzuführen. Für die Herstellung eines DIN A4-Blattes aus Frischfaser werden je nach Herstellungsverfahren zwischen zwei und 13 Liter Wasser verbraucht. Je nach Format und Dicke eines Buches ist der Wasserverbrauch also unterschiedlich, aber in jedem Fall beträchtlich.

Umweltschädliche Chemikalien

Wie bereits erwähnt, werden die meisten Bücher im Offset- oder UV-Druckverfahren gedruckt. Außerdem werden Bücher in der Regel mit Klebebindung hergestellt. Die dabei verwendeten Klebstoffe sind ebenfalls umweltschädlich, insbesondere wenn sie versehentlich in die Umwelt gelangen.


Lesen lieben und trotzdem die Umwelt schonen

Vielleicht fühlst du dich nach den vorangegangenen Kapiteln ein wenig deprimiert. Schließlich ist der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung von Büchern nicht von der Hand zu weisen.

Es werden Bäume gefällt, literweise Wasser verbraucht und CO2 produziert. Außerdem können giftige Chemikalien über die Luft und das Abwasser in die Natur gelangen.

Bücher scheinen also nicht wirklich nachhaltig zu sein. Heißt das, du kannst dir jetzt keine Bücher mehr kaufen, und musst das Lesen aufgeben?

Nein, natürlich nicht.

Es gibt viele Möglichkeiten, den ökologischen Fußabdruck des Buchkonsums zu verringern.

Bücher “nachhaltig kaufen” – Was macht ein Buch wirklich nachhaltig?

Ein Buch ist dann wirklich nachhaltig, wenn es umweltschonend und unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Dazu gehören die Verwendung von Recyclingpapier oder nachhaltig bewirtschaftetem Holz, umweltschonende Druckverfahren und Materialien sowie faire Arbeitsbedingungen in der Produktion.

Du kannst auch auf digitale Bücher umsteigen und Bücher nur noch auf E-Book-Readern lesen. Diese Variante ist aber nur dann nachhaltiger, wenn du mehrere Bücher mit deinem E-Book-Reader liest (mehr dazu im Kapitel “E-Books und Hörbücher – nachhaltiger als normale Bücher?”).

Wenn du lieber ein echtes Buch in der Hand hältst, kannst du Bücher aus zweiter Hand kaufen, ausleihen oder Bücher aus Recyclingpapier von umweltfreundlichen Verlagen kaufen.

So lässt sich der CO2-Ausstoß deutlich reduzieren, ohne auf das Lesen und auf Bücher verzichten zu müssen.

Wenn du dein Lesehobby umweltfreundlicher gestalten möchtest, schau dir die verschiedenen umweltfreundlichen Alternativen an und wähle diejenige aus, die am besten zu dir und deinem Alltag passt.

Nur so kannst du das auch langfristig umsetzen.

Wir gehen in den nächsten Kapiteln genauer auf die verschiedenen Alternativen ein und geben dir konkrete Tipps für Plattformen & Co.

E-Books und Hörbücher – nachhaltiger als normale Bücher?

E-Books

Digitale Bücher haben in der Regel einen geringeren ökologischen Fußabdruck als gedruckte Bücher, da sie keine physischen Ressourcen benötigen.

Allerdings ist auch die digitale Welt nicht ohne Umweltauswirkungen, insbesondere durch den Energieverbrauch der Server und Endgeräte.

Weiter oben haben wir uns die CO2-Emissionen zur Produktion von 10 Büchern à 200 Seiten angeschaut – sie beliefen sich auf rund elf Kilogramm CO2-Äquivalente bei einem Buch aus Frischfaser und ca. 9 Kilogram bei einem Buch aus Recycling-Papier.

Um den ökologischen Fußabdruck eines E-Book-Readers niedriger als den eines normalen Buches zu halten, ist es also wichtig, möglichst viele Bücher, Zeitschriften und Zeitungen damit zu lesen.


Vor- und Nachteile digitaler Bücher

Vorteile von E-Book-Readern
  • Sparen Platz in der Wohnung
  • Sind besonders praktisch auf Reisen – viele Bücher, kaum Gewicht
  • Langfristig günstiger, als normale Bücher zu kaufen
  • Du kannst sofort mit dem Lesen beginnen, und musst nicht auf die Lieferung des Buches warten
Nachteile von E-Book-Readern
  • Nicht jede*r mag es auf einem Bildschirm zu lesen
  • Sind in der Anschaffung häufig recht teuer (Tipp: Gebraucht kaufen!)

Hörbücher

Die genaue Menge an CO2, die für die Produktion eines Hörbuchs benötigt wird, kann je nach Produktionsprozess, verwendeten Energiequellen und digitalem Vertrieb variieren.

Dieser Wert beinhaltet die Energie für die Aufnahme und Bearbeitung des Audiomaterials sowie den Energieverbrauch für die Speicherung und die digitale Distribution über Server und Netzwerke.

Bücher leihen

Bücher in der Bibliothek oder bei Freunden ausleihen ist wohl die nachhaltigste Variante um “analog” Bücher zu lesen.

Bibliotheken gibt es in jeder Stadt und häufig auch in Dörfern. Dort kannst du dir für kleines Geld ein Buch ausleihen, zuhause lesen, und dann wieder zurückgeben.

Voraussetzung für dieses Modell ist, dass du respektvoll mit den ausgeliehenen Büchern umgehst und sie in einem sauberen Zustand wieder zurückgibst. Sonst landet ein Buch schnell im Müll und das Konzept geht nicht auf.

Ich persönlich mag die Atmosphäre und den Geruch in Bibliotheken sehr! Such doch mal nach einer Bibliothek in deiner Nähe und schau dort vorbei, um dir einen eigenen Eindruck zu machen.

Bücher Second Hand kaufen

Du möchtest Bücher lieber selbst besitzen? Kein Problem! Eine der besten Möglichkeiten, nachhaltig Bücher zu kaufen, ist der Griff zu Second-Hand-Büchern.

Warum? Ganz einfach:

Ich finde ein gut erhaltenes Buch aus zweiter Hand hat oft einen ganz besonderen Charme. Und du sparst auch noch jede Menge Geld!

Online-Plattformen für gebrauchte Bücher

Du hast keine Lust, in der Stadt nach gebrauchten Büchern zu suchen? Hier findest du eine Liste von Websites und Plattformen, auf denen du bequem online gebrauchte Bücher kaufen kannst:

Lokale Antiquariate & Flohmärkte

Falls du lieber “live” stöberst und die Atmosphäre und Gerüche liebst, die alte Bücher ausstrahlen, solltest du örtliche Antiquariate besuchen.

Hier kannst du echte Raritäten entdecken und gleichzeitig kleine, unabhängige Händler unterstützen. Oft haben solche Läden eine besondere Auswahl an Büchern, die du anderswo kaum findest.

Eine weitere Möglichkeit, “vor Ort” gebrauchte Bücher zu kaufen, sind Flohmärkte.

Bei beidem weißt du natürlich vorher nicht, was auf dich zukommt. Flohmärkte und Antiquariate eignen sich daher eher für den spontanen Bücherkauf als für die gezielte Suche nach einem bestimmten Buch.

Bücher tauschen

Du möchtest noch mehr Geld sparen und hast zufällig Bücher zu Hause herumliegen, die du nicht mehr brauchst? Dann kannst du deine aussortierten Bücher gegen ein neues gebrauchtes Buch tauschen.

Büchertausch-Party

Kleidertauschpartys kennen wir ja schon – aber warum das Konzept nicht auf Bücher übertragen? Lade ein paar Freund*innen ein, die ihre aussortierten Bücher mitbringen, und tauscht gegenseitig euer Lesematerial aus!

Besonders schön ist, dass ihr euch direkt über die Bücher austauschen, und dabei einen gemütlichen Abend verbringen könnt. Und warum nicht gleich bei einer Tasse Tee und leckeren Snacks die neuen alten Bücher gemeinsam lesen?

Booksharing-Initiativen und öffentliche Bücherschränke

Hast du schon einmal daran gedacht, deine Bücher zu teilen? Es gibt zahlreiche Initiativen, die genau das fördern. Booksharing bedeutet, dass du deine Bücher nicht einfach im Regal verstauben lässt, sondern sie mit anderen teilst – auch ohne Gegenleistung.

Eine der beliebtesten Möglichkeiten sind öffentliche Bücherschränke, die du vielleicht schon in deiner Nachbarschaft gesehen hast. Diese kleinen Schränke oder Regale stehen oftmals in Parks, an Straßenecken oder in Cafés und sind prall gefüllt mit Büchern, die jede*r kostenlos mitnehmen oder tauschen kann.

Du stellst ein Buch rein, und nimmst ein anderes mit – that’s it!

Online-Tauschplattformen für Bücher

Auch online gibt es Plattformen, auf denen du Bücher tauschen kannst. So zum Beispiel:

Hier kannst du gezielt nach bestimmten Büchern suchen oder deine eigenen anbieten.

Das Schöne daran? Du machst anderen eine Freude und gibst deinen gelesenen Büchern ein neues Zuhause.

Neue Bücher nachhaltig kaufen

Neben Second-Hand-Büchern kannst du auch bei neuen Büchern auf Nachhaltigkeit achten. Wie das geht, erfährst du jetzt.

Nachhaltige Verlage – Faire und umweltfreundliche Produktion von Büchern

Einige Verlage legen bei der Herstellung von Büchern besonderen Wert auf umweltfreundliche Prozesse und Materialien, so wie faire Arbeitsbedingungen in der gesamten Lieferkette.

Einer der bekanntesten umweltorientierten Verlage ist der oekom Verlag.

Auch konventionelle Verlage versuchen nachhaltigere Wege einzuschlagen. Manche mehr, manche weniger.

So zum Beispiel der bekannte Piper-Verlag. Hier wird seit einigen Jahren klimaneutral gearbeitet und es wird versucht, die Buchproduktion “so nachhaltig wie möglich” zu gestalten.

Viele Verlage, die sich auf Nachhaltigkeit spezialisiert haben, geben auf ihren Websites detaillierte Informationen über ihre Produktionsprozesse und Umweltstandards.

Umweltbewusste Buchhandlungen vor Ort

Zugegeben: Diese Alternative ist etwas nischig, denn nicht überall gibt es solche Buchhandlungen, die großen Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Solche Buchhandlungen arbeiten eng mit ökologisch orientierten Verlagen zusammen, verwenden umweltfreundliche Materialien für ihre Ausstattung und achten darauf, dass die Bücher klimaneutral geliefert werden.

Es lohnt sich, in deiner Stadt nach solchen Buchhandlungen zu suchen – oft bieten sie auch Veranstaltungen rund um das Thema Nachhaltigkeit an, bei denen du Gleichgesinnte treffen kannst.

Nachhaltige Materialien und Inhaltsstoffe

Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Kauf eines nachhaltigen Buches sind die Materialien, aus denen es besteht. Ein Buch besteht nicht nur aus Papier – es enthält auch Klebstoffe, Farben und manchmal zusätzliche Materialien wie Kunststoff oder Metall für spezielle Einbände.

Auch einige konventionelle Verlage versuchen mittlerweile einen höheren Anteil an Recycling-Papier und umweltfreundlichere Druckverfahren einzusetzen. Achte hier auf die Angaben auf deren Websites oder im Buch selbst.

Recyclingpapier vs. Frischfaser

Je höher der Anteil an Recyclingpapier, desto umweltfreundlicher ist das Buch. Im Vergleich zu Frischfaserpapier spart Recyclingpapier durchschnittlich 78 % Wasser, 68 % Energie und 15 % CO2-Emissionen ein.

FSC und PEFCZertifizierungen

Zertifizierungen wie FSC (Forest Stewardship Council) und PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) garantieren, dass das Holz für das Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt.

Das FSC-Siegel wurde jedoch in der Vergangenheit von verschiedenen Seiten kritisiert, da

  • die Kontrolle der Umwelt- und Sozialstandards oft als zu schwach gilt, sodass einige Unternehmen das Siegel erhalten, ohne die Anforderungen vollständig zu erfüllen
  • es Berichte gibt, dass zertifizierte Flächen verkauft oder Abholzungen an weniger regulierte Drittfirmen ausgelagert werden, wodurch ökologische Vorteile unterlaufen werden
  • soziale Standards, wie der Schutz indigener Rechte, nicht immer ausreichend beachtet werden
  • der FSC auch industrielle Monokultur-Plantagen zertifiziert, die zu Bodenerosion und Verlust der Biodiversität führen

Klimaneutrale Produktion und Lieferkette

Und dann ist da noch das Thema klimaneutrale Produktion. Viele Verlage und Druckereien kompensieren inzwischen die CO2-Emissionen, die bei der Herstellung von Büchern entstehen, indem sie in Klimaschutzprojekte investieren.

Faire Arbeitsbedingungen in der Buchproduktion

Nachhaltigkeit hat nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Komponente.

Bücher, die unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden, tragen dazu bei, dass die Menschen in der gesamten Produktionskette gerecht behandelt und entlohnt werden. Es gibt Verlage, die besonders auf die Einhaltung der Arbeitsrechte achten und dafür sorgen, dass ihre Bücher nicht unter ausbeuterischen Bedingungen produziert werden. Wenn du solche Verlage unterstützt, trägst du dazu bei, faire Arbeitsbedingungen in der Buchbranche zu fördern.

Auch wo du deine Bücher kaufst, hat Auswirkungen auf fairen Handeln und faire Arbeitsbedingungen.

Der wohl größte “Online-Buchhändler” darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben: Amazon.

Der Online-Händler steht in der Buchbranche in der Kritik, durch seine Preisgestaltung den Wettbewerb zu verzerren, indem das Unternehmen Bücher zu sehr niedrigen Preisen anbietet und damit kleinere Buchhändler unter Druck setzt.

Die monopolähnliche Stellung zwingt Verlage und Autoren in eine Abhängigkeit, die ihnen oft wenig Spielraum bei der Preisgestaltung lässt.

Auch der lokale Buchhandel leidet unter den bequemen Online-Angeboten des Unternehmens, die zu sinkenden Umsätzen im stationären Buchhandel führen.

Darüber hinaus wird das Unternehmen für seine Steuerpolitik und die schlechten Arbeitsbedingungen kritisiert, die dem Unternehmen einen unfairen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem traditionellen Buchhandel verschaffen.

Kleinere Verlage und Self-Publisher haben es schwer, sich außerhalb der Plattform zu behaupten.

Wenn du Bücher nachhaltiger und fairer einkaufen willst, solltest du aufhören, sie bei diesem ausbeuterischen Riesenunternehmen zu bestellen. Ich habe auch lange Zeit alle Bücher dort bestellt. Jetzt bestelle ich bei anderen Buchhändlern oder gehe direkt in eine Buchhandlung vor Ort.

Natürlich ist das nicht so bequem oder schnell wie gewohnt – aber das sind für mich kleine “Nachteile”, die ich gerne in Kauf nehme, um den fairen Buchhandel zu unterstützen.

Nachhaltige und faire Alternativen zu Amazon

Oder du bestellst bei bekannten Buchhändlern wie zum Beispiel:
Thalia.de (Affiliate Link).

Dort bestelle ich aktuell sehr gerne und erhalte meine Lieferung meist innerhalb von 2 Tagen.

Spannende Apps – Bücher Wunschlisten, Rezensionen und Online Book Clubs

Ich habe den oben genannten ausbeuterischen und umweltschädlichem Online-Buchhändler früher auch oft genutzt, um Rezensionen von Büchern zu lesen und meine Wunschliste zu pflegen.

Dafür benutze ich mittlerweile Plattformen bzw. Apps wie:

  • Fable (Online-Buchclubs beitreten oder selbst einen gründen, weltweite Rezensionen zu Büchern, want to read-Listen (Merkzettel) und read-Listen)
  • Thalia-App* (hier gibt es auch eine Merkzettel-Funktion) *Affiliate Link)

Fazit – Bewusster Buchkonsum: Weniger, aber gezielt kaufen – trotzdem viel lesen

Booktok und Booktube als Trendsetter

BookTok hat das Leseverhalten von Millionen Menschen verändert: Fast zwei Drittel der Generation Z haben durch die Plattform TikTok ihre Liebe zum Lesen entdeckt, mehr als die Hälfte nutzt sie gezielt für Buchempfehlungen. Im April 2024 erreichte #BookTok auf TikTok beeindruckende 246 Milliarden Aufrufe – kein Wunder, dass Bücher dort oft schon vor ihrer Veröffentlichung zu Bestsellern werden. Auch auf YouTube floriert die Buch-Community unter dem Hashtag #BookTube, und immer mehr Prominente zeigen sich in den sozialen Medien stolz mit ihrem Lieblingsbuch.

Lesen wird zunehmend romantisiert und zum Trend.

In den USA sind die Auswirkungen dieses Hypes bereits deutlich zu spüren und auch in Deutschland wächst der Einfluss von BookTok und BookTube rasant und beeinflusst stark, welche Bücher zu Bestsellern werden. Viele Buchhandlungen bieten inzwischen eigene Bestsellerlisten und Kategorien für BookTok-Bücher an.

In einer Welt, in der wir ständig von neuen Produkten und Trends umgeben sind, ist es leicht, sich von der Masse mitreißen zu lassen. Auch bei Büchern kann es verlockend sein, einfach immer mehr zu kaufen und das nächste gehypte Buch im Regel stehen zu haben.

Aber ist es wirklich notwendig, jedes neue Buch sofort und vor allem selbst zu besitzen? Hier kommt bewusster Konsum ins Spiel.

Fragestellungen für einen bewussten Buchkonsum

Anstatt wahllos Bücher zu kaufen, die du vielleicht nie lesen wirst, ist es nachhaltiger, erst einmal innezuhalten und dir beim nächsten Buchkauf folgende Fragen zu stellen:

  • „Möchte ich dieses Buch wirklich lesen?”
  • “Interessiert mich die Handlung/der Inhalt, oder will ich nur Teil des Trends sein?”
  • “Kann ich das Buch von Freund*innen leihen?”
  • “Ist das Buch in einer Bibliothek erhältlich, oder kann ich es Second Hand finden?”

Indem du bewusster auswählst, welches Buch langfristig in dein Bücherregal kommt, verursachst du weniger Verschwendung und hast mehr Wertschätzung für jedes einzelne Buch.


Fang damit an, wenn du das nächste Mal ein Buch kaufst. Überlege, ob es eine nachhaltige Alternative gibt und ob du statt eines neuen Buches ein gebrauchtes Buch, ein Leihbuch oder ein digitales Format wählen könntest. Erst wenn keine dieser Alternativen in Frage kommt oder machbar ist, kannst du ein neues Buch online – oder besser noch im stationären Buchhandel – kaufen. Und hier am besten ein Softcover aus Recyclingpapier.

Hast du noch weitere Tipps oder Plattformen um Bücher nachhaltig zu kaufen? Dann schreib sie mir gerne in die Kommentare!

Und jetzt wünsche ich dir “Happy sustainable reading!”


Quellen:
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