Nachhaltige Bademode – Alles über ECONYL® + unsere 5 Lieblingsbrands

Blonde Frau mit Surfbrett über dem Kopf und MyMarini Bikini in pink unter Palmen auf Holzsteg

Bald kommt der Sommer! Ne, im Ernst jetzt! Gerade fühlt es sich vielleicht nicht so an, aber in wenigen Wochen werden die Temperaturen wieder wärmer! Dann heißt es endlich wieder: Ab an den Strand, den See, oder in den Garten – mit einem guten Buch, einem erfrischenden Getränk, und ein paar sommerlich saisonalen Früchten!

Da wird es Zeit, den Lieblings-Bikini oder Badeanzug aus dem Schrank zu kramen… aber huch… der sieht schon ganz schön alt und mitgenommen aus! Ein bisschen verwaschen und ausgeblichen vom Salzwasser und Sonnenbaden, und das Material gibt auch schon auf. Hm. Vielleicht wird’s doch mal Zeit für was Neues?

So ähnlich waren meine Gedanken vor ein paar Wochen, als ich am ersten warmen Sommertag meinen Bikini aus dem Schrank gekramt hatte. Der hat schon einige Jahre auf dem Buckel, und sieht dementsprechend nicht mehr ganz so fein aus.

Als Nachfolger kam für mich eigentlich nur nachhaltige Bademode in Frage.

Aber was macht Bademode überhaupt nachhaltig? Ist nicht jeder Bikini aus Kunstfaser und entsprechend irgendwie schlecht für die Umwelt?

Eine Option ist Second Hand zu kaufen. Das finde ich persönlich bei Bikinis & Co. aber nicht so prickelnd.

Und wer schon mal mit einem gehäkelten Bikini baden war, und danach mit einer Hand das runterrutschende Top und mit der anderen seine plötzlich windelartige Bikinihose festhalten musste, der weiß, dass das auch keine Option ist.

Ich begab mich also auf die Suche nach nachhaltiger Bademode. Dabei bekam ich so viele Brands vorgeschlagen, dass ich das Meer vor lauter Bikinis nicht mehr sehen konnte. In dem Zusammenhang wurde auch immer wieder das Material “ECONYL®” als neues super nachhaltiges Material genannt. Bis dato hatte ich davon aber noch nie etwas gehört.

Vielleicht ging es dir ja gerade genauso, und du bist deswegen auf unseren Beitrag gestoßen?

Dann bist du hier genau richtig gelandet!

Wir haben das Thema “nachhaltige Bademode” für dich auseinander genommen, und uns ausführlich damit auseinandergesetzt: Wir haben uns angeschaut, aus welchem Material diese Produkte bestehen, was hinter den angeblich nachhaltigen Firmen steckt, und welche davon wirklich nachhaltig und umweltfreundlich agieren. Außerdem haben wir die Frage geklärt, wie nachhaltig Bademode aus Kunstfasern überhaupt sein kann.

Alles was du zu dem Thema wissen musst, findest du in diesem Artikel. Außerdem haben wir dir unsere 5 Lieblingsmarken für faire und nachhaltige Bikinis und Badeanzüge zusammengestellt.

Also: Look no further! Und lass dich im Folgenden umfassend informieren.

Keine Lust auf Theorie`? Dann kannst du hier direkt zu unseren 5 Lieblingsmarken springen: “Unsere 5 Lieblings-Brands für nachhaltige Bademode“.

Warum konventionelle Bademode schlecht für die Umwelt ist

Bevor wir dir mehr über nachhaltige Bademode erzählen, wollen wir erst kurz klären, wieso herkömmliche Bademode “schlecht” ist.

Zunächst ist da der Aspekt, dass die meiste “konventionelle” Bademode von Fast Fashion Unternehmen stammt (H&M, C&A, Zara & Co.).

Die Produktion von Billigkleidung hat negative Auswirkungen auf die Arbeitskräfte, die die Kleidung herstellen, und auf die Umwelt:

Pestizide, giftige Chemikalien, ein enormer CO2-Austoß – all das macht Fast Fashion zu einem riesigen Problem für unsere Umwelt. Wir sollten diese Auswirkungen minimieren, indem wir – falls wir neu kaufen müssen – immerhin fair und nachhaltig hergestellte Kleidung kaufen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist das verwendete Material für Bademode: Gerade für Badeanzüge und Bikinis wird am häufigsten Lycra und Nylon verwendet.

  • Lycra ist eine Elasthan-Faser
  • Lycra und Nylon sind synthetische Fasern aus Erdölen
  • Beides setzt beim Waschen Mikroplastikfasern ab
  • Sowohl für Nylon als auch für Lycra werden in der Produktion toxische Chemikalien benötigt und viel Energie verbraucht
  • Der komplette Produktionsprozess ist umweltverschmutzend

Mehr zu Kunstfasern und ihren negativen Auswirkungen auf die Umwelt kannst du auch hier lesen: “Nachhaltige Textilien – und welche es nicht sind

Mehr zu den Auswirkungen von Fast Fashion auf unsere Umwelt kannst du hier nachlesen: “Fast Fashion – Wie die Modeindustrie unsere Umwelt und Gesundheit zerstört“.

Nachhaltige Bademode aus ECONYL® – Was ist ECONYL® Garn?

Es liegt also nahe, den ökologischen Fußabdruck deines nächsten Badeanzuges möglichst gering zu halten.

Als wir uns damit auseinandersetzten, aus welchem Material nachhaltige Bademode besteht, lief uns fast ausschließlich “ECONYL®” über den Weg.

Viele nachhaltige Bademode-Labels schreiben, dass ihre Bikinis und Badeanzüge aus diesem Recycling-Garn hergestellt werden.

Aber was ist ECONYL® Garn überhaupt?

ECONYL® Garn ist eine noch recht junge nachhaltige Alternative zu herkömmlichem Nylon. Um genau zu sein ist ECONYL® eine zu 100% recycelte Nylonfaser, welche unter anderem aus sogenannten “Geisternetzen” (verlorene Fischernetze im Meer) hergestellt wird.

Das italienische Unternehmen Aquafil brachte die Faser im Jahr 2011 auf den Markt. Vier Jahre später erhielt die Faser den deutschen Nachhaltigkeitspreis.

ECONYL® wird nicht nur für nachhaltige Bademode, sondern auch für Teppich- und anderes Textilgarn verwendet.

Wie wird ECONYL® hergestellt?

Herkömmliches Nylon wird aus Rohöl gewonnen. Für ECONYL® werden Produktionsabfälle aus der Nylon-Herstellung, so wie Fischernetze aus den Ozeanen verwenden.

Sogenannte “Geisternetze“, also aus der Fischerei stammende “verlorene” oder absichtlich im Meer entsorgte Fischernetze, machen ca. 10% des Meeres-Mülls aus. In ihnen verfangen sich kleinere Fische, Schildkröten, Delfine und kleinere Wale.

Um die Geisternetze aus dem Meer zu holen gibt es 170 freiwillige Taucher der Initiate “Healthy Seas”. Seit der Gründung 2013 wurden bereits 510 Tonnen Fischernetze aus dem Meer gesammelt. (Stand Juli 2020)

Aquafil bekommt die eingesammelten Netze, und produziert aus ihnen das Recycling-Nylon. Aber nicht nur Fischernetze kommen zum Einsatz. Auch alte Teppiche und Reste aus der konventionellen Nylon-Produktion werden zu ECONYL® verarbeitet.

Es wird durch einen regenerativen Prozess hergestellt, bei dem Nylonabfälle aus den Ozeanen und Deponien, einschließlich Fischernetzen, Stoffabfällen aus Mülldeponien und Teppichböden, gesammelt und dann in einer Produktionsstätte verarbeitet werden.

Durch einen radikalen Regenerations- und Reinigungsprozess, der ECONYL® Depolymerisation, werden die Nylonabfälle wieder in ihre ursprünglichen Reinheitsform gebracht. Das bedeutet im Klartext: ECONYL® Nylon weist dieselbe Qualität auf, wie reines herkömmliches Nylon. Mit dem gravierenden Unterschied, dass es nicht aus dem ursprünglichen Rohstoff (Erdöl) hergestellt wird, sondern aus Recyclingmaterial.

Der Prozess besteht aus mehreren Schritten:

  1. Sammeln und Sortieren: Das Nylonabfallmaterial wird gesammelt und sortiert. Dies kann von Freiwilligen oder durch spezialisierte Unternehmen erfolgen.
  2. Aufbereitung: Das gesammelte Material wird in einer Produktionsstätte gereinigt und aufbereitet. Dabei werden Fremdstoffe und Verunreinigungen entfernt.
  3. Depolymerisation: Durch ein chemisches Verfahren wird das Nylon in seine Grundbausteine, die Monomere, zerlegt.
  4. Repolymerisation: Die Monomere werden dann wieder zu Nylon-Polymeren zusammengesetzt. Dieses Verfahren wird auch als Repolymerisation bezeichnet.
  5. Extrusion: Die so erhaltenen Polymere werden dann zu Fasern extrudiert, die anschließend zu Econyl-Garn versponnen werden.

ECONYL® Nylon hat das Potenzial, unendlich recycelt zu werden, ohne seine Qualität zu verlieren. Das Ziel von Aquafil ist, dass alle ECONYL®-Produkte, die für die Kunden nicht mehr nützlich sind, wieder in die erste Stufe des Regenerationssystems eintreten. (The Process, 2021)

So entsteht eine Cradle-to-Cradle Produktionskette.

Italienische Faser. Recycling aus Ozeanplastik. Nachhaltigkeitspreis. Cradle-to-Cradle Produktion. Das klingt super toll und nachhaltig!

Aber…

Wie nachhaltig ist ECONYL® wirklich?

Als aufmerksamer und kritischer Leser fragst du dich jetzt vermutlich: Wie nachhaltig kann eine Kunstfaser überhaupt sein? Schließlich besteht sie eben immer noch aus Plastik.

Und auch wenn ECONYL® eine Recyclingfaser ist, ist dessen Grundlage ja immer noch das ursprünglich schlechte Nylon aus Rohöl.

Umweltvorteile von ECONYL®

Hier können wir eigentlich nur sagen: Ja, prinzipiell ist jede Kunstfaser erst einmal in ihrem Ursprung nicht nachhaltig. Was eine Recyclingfaser wie ECONYL® aber schafft, ist den ursprünglichen Rohstoff zu schonen und in der Produktion Ressourcen einzusparen.

So werden durch die Produktion von 10.000 Tonnen ECONYL®-Garn

  • 12.600 Tonnen Abfall wiederverwertet
  • 70.000 Fässer Rohöl und
  • 57.100 Tonnen CO2-Äquivalent-Emissionen eingespart.

Zudem wird durch ECONYL®-Regeneratnylon Abfall wiederverwertet, und – was wir besonders toll finden – tonnenweise Geisternetze aus dem Ozean geholt.

ECONYL® ist also eine Lösung für Nylon-Abfall, besser für den Klimawandel und unsere Meerestiere. Laut ECONYL® Website reduziert ECONYL® die Auswirkungen von Nylon auf die globale Erwärmung um bis zu 90% im Vergleich zum Ursprungs-Nylon aus Erdöl.

Und sind wir mal ehrlich: Wir alle wollen oder brauchen irgendwann neue Bikinis, Badeanzüge, Badehosen oder Oberteile. Ob nun zum Baden am Strand oder zum Sporteln.

Naturfasern liefern für Bademode nicht die richtigen Eigenschaften und sind daher leider keine Alternative.

Und dann ist es doch besser, auf eine Recyclingfaser zurückzugreifen, die bereits vorhandene Materialien und sogar Meeresmüll verwendet, als auf konventionelle Kunstfasern zurückzugreifen. Oder was denkst du?

Außerdem wird durch den Cradle-to-Cradle Ansatz das vorhandene Material immer wieder verwendet. Theoretisch werden also keine “Ursprungs-Rohstoffe” mehr benötigt.

Übrigens ist ECONYL® Öko-Tex Standard 100 und GRS (Global Recycling Standard) zertifiziert.

Umweltnachteile von ECONYL® – Von Großplastik zu Mikroplastik

Jetzt denkst du vielleicht: “Aber halt! Was ist denn mit Mikroplastik?! Habt ihr das etwa vergessen?”

Guter Einwand!

Denn, wie wir im Artikel “Mikroplastik – die winzige Gefahr” bereits berichtet haben, landen laut einer Studie alleine durch europäische Waschmaschinen jährlich rund 30.000 Tonnen Kunststofffasern (also Mikroplastik) im Meer.

Wir nehmen also Großplastik in Form von Fischernetzen aus dem Meer, und bringen es durch das Waschen unseres Recycling-Bikinis als Mikroplastik wieder zurück ins Meer? Klingt ja irgendwie nicht so umweltfreundlich.

Dieses Problem lässt sich durch das Material leider nicht lösen.

Gegen Mikroplastik kannst du aber trotzdem etwas tun: Du kannst deine Bikinis aus ECONYL® oder anderen Kunstfasern in einem speziellen Waschbeutel waschen, der Mikroplastik aufhält (z.B. von Guppyfriend – unbezahlte Werbung)

Außerdem gibt es bereits auch Ideen für Mikroplastik-Filtersysteme an unseren Waschmaschinen und auch die Kläranlagen arbeiten an diesem Problem.

Zufriedenstellend ist das mit dem Mikroplastik natürlich nicht. Aus diesem Grund würden wir das erst mal als Umweltnachteil verbuchen, den wir mit ein bisschen Achtsamkeit selbst reduzieren können.

Eigenschaften von ECONYL®

Wir haben nun geklärt was ECONYL® ist, woraus es hergestellt wird, und ob es wirklich so nachhaltig ist, wie es verspricht.

Falls sich das alles für dich gut angehört hat, und du dir nun überlegst einen Bikini aus ECONYL® zu kaufen, interessieren dich sicherlich die Eigenschaften dieses Materials.

Allgemeine Vorteile von ECONYL®:

  • Chlorresistent
  • Sonnencreme und -Öl resistent
  • Blickdicht
  • Pillt nicht
  • Schnelltrocknend
  • Rei´ßfest
  • Wasserresistent

Nachdem ich meinen Bikini aus ECONYL® in den Händen halten durfte, kann ich alle oben genannten Vorteile absolut bestätigen!

Der Bikini fühlt sich hochwertig, stabil und angenehm an. Viel qualitativer als so manch ein teurer Marken-Bikini, den ich früher hatte.

Pflegehinweise für nachhaltige Bademode aus ECONYL®

Damit dein nachhaltiger Bikini aus ECONYL® besonders lange hält, solltest du ihn natürlich richtig pflegen.

Und das funktioniert so:

  • Handwäsche mit etwas Feinwaschmittel, oder
  • Kaltwaschprogramm in der Waschmaschine (am besten mit Schutz gegen Mikroplastik)
  • Flach auf dem Wäscheständer lufttrocknen
  • Niemals in den Trockner werfen!
  • Nicht bügeln.
  • Nicht bleichen.

Nachhaltige Bademode – Greenwashing erkennen

Du hast jetzt einiges über das Recycling-Material ECONYL® erfahren, aus dem viele Brands ihre nachhaltige Bademode herstellen.

Aber Vorsicht! Nur weil ein Badeanzug oder Bikini aus ECONYL® ist, heißt das noch lange nicht, dass der Brand dahinter nachhaltig handelt. Auch die Zusammensetzung der Materialien ist zu beachten!

Greenwashing ist hier, wie in der Modebranche üblich, sehr beliebt.

Folgende Punkte helfen dir Greenwashing zu erkennen:

  • Verwendung nachhaltiger Materialien wie z.B. ECONYL® zu einem hohen Anteil
  • Transparente und konkrete Informationen zum Thema Nachhaltigkeit auf der Website, ohne Wischiwaschi-Formulierungen
  • Transparente und konkrete Informationen zur Produktionsstätte
  • Informationen zu den Arbeitsbedingungen
  • Möglichst kurze Transportwege
  • Informationen zu Versand (bestenfalls klimaneutral) und Verpackungsmaterial
  • Faire Preise, also nicht zu niedrig und keine übertriebenen Rabattaktionen

Wenn du diese Punkte abcheckst, bevor du einen angeblich nachhaltigen Bikini oder Badeanzug kaufst, solltest du “grün gewaschene” Produkte und Marken schnell erkennen.

Unsere 5 Lieblings-Brands für nachhaltige Bademode

Frauen mit Surfbretter in Mymarini nachhaltiger Bademode aus Econyl auf Holzsteg
Bademode von MyMarini.

So nun geht es zu dem Teil, der dich vermutlich am meisten interessiert: Welche Brands können wir nach unserer Recherche empfehlen?

Kleine Abkürzung, falls dich die Hintergrundinfos zu den einzelnen Brands nicht interessieren:

Falls du noch mehr über die einzelnen Brands, ihren Produktionsort, die Materialien und die Preis-Ranges erfahren willst, dann lese jetzt gerne weiter.

Disclaimer: Alle Nennungen sind unbeauftragte Werbung! Wir wurden von keinem der Unternehmen dazu beauftragt, ihre Firma vorzustellen, und haben auch keine PR-Samples erhalten. Die Produktbilder wurden uns freundlicherweise auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

MyMarini

Frau mit Strohhut stehend mit nachhaltiger Bademode aus Econyl von MyMarini Bikini in Orange

Firmensitz: Hamburg
Produktionsort: Kroatien
Materialien: ECONYL®
Größen:
S bis XL
Preise
: ca. 50€ – 200 €
Website: https://mymarini.com/
Shop: zum MYMARINI Shop im fairlis market

Bei MyMarini findest du puristische und zeitlose Bikinis und Badeanzüge. Passend zum Sonnenbaden oder Surfen. Der schlichte Stil ist super ansprechend und sorgt dafür, dass dein Bikini oder Badeanzug auch in ein paar Jahren noch wunderbar tragbar ist.

Frau liegend an Pool mit nachhaltiger Bademode aus Econyl von MyMarini Bikini in pink orange

Die Marke wurde 2013 in Hamburg gegründet und wird als Familienunternehmen betrieben. MyMarini geht auf der Website sehr ausführlich auf ihre Nachhaltigkeits-Philosophie ein:

Sie achten in jedem Schritt der Produktionskette auf faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen. Produktionsort ist Kroatien. Die Materialien stammen aus Deutschland und Italien (ECONYL®).

So entstehen kurze Transportwege, die sich positiv auf die CO2-Bilanz der Produkte auswirken.

Die Bademode wird aus ECONYL® hergestellt und ist damit Öko-Tex Standard 100 zertifiziert und frei von Giftstoffen.

Besonders schön ist auch, dass der Hersteller direkt als Waschhinweis eine Guppybag empfiehlt. Hier wurde direkt super mitgedacht.

Narah Soleigh

Narah Soleigh Maya Bikini
Maya Bikini Top von Narah Soleigh

Firmensitz: Hamburg
Produktionsort: Portugal
Materialien: ECONYL®
Größen: XS bis XL
Preise: ca. 60€ – 80€ je Teil
Website: https://www.narahsoleigh.com/
Shop: Narah Soleigh-Shop im fairlis market

Auf die Marke Narah Soleigh wurde ich durch Werbung auf Instagram aufmerksam. Die Bikinis mit Leo- oder Blumenprint haben mich sofort angesprochen. Because I love Leo- und Blumenprints!

Ich war also neugierig, aber dennoch kritisch. Wird einem auf Instagram doch auch gerne mal das ein oder andere Greenwashing-Label untergejubelt.

Ich ging also auf die Seite von Narah Soleigh und habe mich etwas umgesehen.

Narah Soleigh wurde von Katrin und Finn gegründet, deren Vision es war, nachhaltige, moderne und “bohemian” angehauchte Bademode herzustellen.

Ihre Mission: Nachhaltige Bademode, die nicht zu “nachhaltig” aussieht, Support gibt, und sich einfach gut anfühlt. Und nach meiner Erfahrung kann ich sagen: Das haben sie geschafft!

Narah Soleigh hat Bikinis in verschiedenen Ausführungen und mit verschiedenen Prints im Angebot, aber auch T-Shirts, Hoodies und Sweatshirts.

Besonders gefreut hat mich, dass ihre Seite zum Thema Nachhaltigkeit nicht nur aus leeren Phrasen besteht. Es wird konkret und nachvollziehbar dargelegt, wieso Narah Soleigh sich “nachhaltig” nennen darf.

Die Bademode wird in einer Produktionsstätte in Portugal hergestellt, die 100% ihres Stroms aus Solarpanels bezieht. Die Bekleidung wird in Bangladesch unter Aufsicht der Fair Wear Foundation produziert. In Zukunft sollen aber alle neuen Bekleidungs-Kollektionen ebenfalls in Portugal produziert werden.

Wer die Fair Wear Foundation noch nicht kennt: Diese Organisation setzt sich für gute Arbeitsbedingungen in den Fabriken ein. Außerdem für faire Löhne, sichere Arbeitsumgebungen, geregelte Arbeitszeiten, Antidiskriminierungskampagnen und Arbeitsrechte.

Von den Produktionsstätten aus werden die Teile dann nach Hamburg verschifft und von dort aus weiterverarbeitet und verkauft. Narah Soleigh versendet CO2-neutral und die Verpackungen sind komplett plastikfrei und aus Recycling-Karton. Sogar die Schrift wird mit wasserbasierter Tinte geschrieben.

Alle Bikinis werden aus ECONYL® gefertigt und sind damit Öko-Tex Standard 100 zertifiziert und frei von Giftstoffen.

Mich hat die Marke absolut überzeugt und ich bin seit ein paar Wochen nun stolze Besitzerin eines Narah Soleigh Bikinis (selbst gekauft).

Anekdot

Firmensitz: Berlin
Produktionsort: Berlin + Polen
Materialien: Upcycling Stoffe + ECONYL®
Größen: XS bis XL
Preise: 60€ – 175€
Website: Zu Anekdot*
Zum Shop: Anekdot-Shop im fairlis market

Vielleicht kennst du Anekdot schon aus unserem Artikel “Unsere 3 Lieblingsmarken für nachhaltige, sexy Unterwäsche“. Ursprünglich ging die Marke nämlich mit wunderschöner Spitzenunterwäsche an den Markt.

Mittlerweile hat Anekdot auch tolle nachhaltige Bademode im Angebot. Ihre Philosophie: “Lingerie and swimwear that don’t cost the earth.”

Anekdot ist ein Upcycling-Brand. Das bedeutet nicht, dass du hier gebrauchte Unterwäsche und Bikinis kaufen kannst. Nein nein. Du bekommst hier Wäsche und Bademode aus wunderschönen, hochwertigen Materialien aus Produktionsresten, Endprodukten, Verschnitt, Restbeständen und Vintage-Accessoires. Dabei kann es sich um Materialien aus einer stillgelegten Fabrik, Herstellerüberschüssen, Produktionsfehlern oder Fehlkalkulationen handeln.

Anekdot nimmt sich dieser Stoffe an und kreiert daraus ganz besondere Stücke. Zusätzlich werden nachhaltige Stoffe, wie ECONYL® verwendet.

Produziert wird in Berlin oder in Polen. Die Lieferketten sind damit kurz und transparent. Besonders schön finden wir, dass es auf der Website Bilder der ProduzentInnen gibt.

Wir finden dieses Konzept super sympathisch und nachhaltig! Die Bademode ist etwas ganz besonderes, und die Teile für jede Figur geeignet.

Lilja the Label

Firmensitz: Helsinki
Produktionsort: Bali
Materialien: ECONYL®
Größen: XS bis XL
Preise: 38€ – 80€
Website: https://liljathelabel.com/

Lilja the Label ist eine finnische Bademodenmarke, die 2016 in Turku gegründet wurde.

Du findest hier Bikinis passend zu fast jedem Körpertyp mit außergewöhnlichen Prints und Schnitten zu erschwinglichen Preisen. Genau das hat uns bei dem Label besonders gefallen!

Das Ziel des Labels: Qualitativ hochwertige Bikinis und Einteiler erschaffen, die das ganze Jahr über zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind. Von jedem Design wird nur eine kleine Menge hergestellt, so dass dein Bikini quasi einzigartig bleibt.

Bisher produzierte das Label fair in China. Seit der neuen Kollektion sind sie auf einen Produktionsort in Bali umgestiegen, den sie regelmäßig persönlich besuchen.

Lilja schreibt auf ihrer Website, dass sie stolz darauf sind, ihre Produkte “völlig sweat shop-frei” und ethisch einwandfrei unter Beachtung geregelter Arbeitszeiten, Urlaubstage und fairer Löhne herzustellen.

Sie sind bestrebt, in der gesamten Produktionskette so wenig Abfall und Umweltverschmutzung wie möglich zu erzeugen – bei der Herstellung, Lagerung, Verpackung und beim Versand. Ihre Bikinis werden in Recycling-Baumwollbeuteln verpackt und in kleinen Kartons versendet.

Neben Bademode verkauft Lilja the Label auch Activewear.

Mehr über die Nachhaltigkeitsbestreben von Lilja kannst du auf ihrer Website unter dem Punkt “About Lilja” nachlesen.

Woodlike Ocean

Firmensitz: Hamburg
Produktionsort: Türkei
Materialien: ECONYL® + Xtra Life Lycra®
Größen: unterschiedlich – Bademode von XS bis L, Yogabekleidung bis XL
Preise: ca. 70 € – 200 €
Website: Zum Shop

Woodlike wurde im Jahr 2013 von Sonja und Mauricio Palma gegründet. Die beiden lieben das Meer und exotische Strände. Unter dem Motto “Protect what you love” produziert Woodlike Ocean “feminine und umweltfreundliche Bademode mit einer perfekten Passform und einem sportlichen Twist”.

Und das hat uns bei diesem Label tatsächlich besonders angesprochen! Die Bademode ist sportlich, und dennoch verspielt. Die Schnitte sind modern, aber gleichzeitig ist für jeden Geschmack etwas dabei: Vom One-Shoulder-Badeanzug, zur High Waist Bikini Hose, bis zu knapperen Triangel Bikinis. Egal was du bevorzugst, hier findest du eine schicke Auswahl verschiedener Schnitte.

Praktisch ist hier auch, dass du für dein Geld bei vielen Modellen sozusagen 2 Bikinis bzw. Badeanzüge bekommst – dank Wendeoptik!

Wer sich auf der Seite von Woodlike Ocean umsieht, der findet hier sehr schnell ausführliche Informationen zum Nachhaltigkeitsbestreben des Gründer-Ehepaars.

Die Bademode von Woodlike Ocean wird aus 78% regenerativem ECONYL®-Nylongarn und 22% Xtra Life Lycra® hergestellt. Jeder Woodlike Bikini entsorgt laut Herstellerangaben ca.180 bis 200 g Plastikmüll aus dem Meer. Produziert wird die Bade- und Yogamode des Labels in einem kleinen sozial verantwortlichen Familienunternehmen in der Türkei.

Besonders schön: Woodlike Ocean spendet für jedes gekaufte Kleidungsstück an die Healthy Seas Initiative, deren Hauptaktivität die Organisation freiwilliger Taucher für die Bergung von Geisterfischernetzen ist. Diese Geisternetze werden dann für das ECONYL®-Garns verwendet. Woodlike produziert also nicht nur aus ECONYL®, sondern supportet auch noch, dass das Material überhaupt produziert werden kann. Lieben wir!

Unser Fazit

Nachhaltige Bademode zu finden ist echt nicht so leicht!

Es gibt so viele verschiedene Marken, die sich “nachhaltig” schimpfen, oder Fast Fashion Hersteller die “nachhaltige” Linien rausbringen. Da kann man schon mal den Durchblick verlieren, oder auf Greenwashing reinfallen.

Mit ein bisschen Vorsicht, kannst du diese Falle aber umgehen, und wirklich nachhaltige Labels finden.

Was sich abzeichnet: Anscheinend benutzen so ziemlich alle nachhaltigen Bademode-Labels ECONYL® von Aquafil. Wir waren zunächst super skeptisch, ob dieses Material nun wirklich so nachhaltig ist.

Nach unserer Recherche finden wir ECONYL® aber wirklich bemerkenswert. Ja, es ist immer noch eine Kunstfaser, aber wer nicht nackig baden gehen will, wird leider auf einen wassertauglichen Stoff zurückgreifen müssen.

Deshalb sind wir der Meinung, dass ECONYL® eine wirkliche Alternative darstellt. Vor allem der cradle to cradle-Ansatz hat uns hier überzeugt.

Mit einer Guppybag beim Waschgang können wir Mikroplastik möglichst reduzieren.

Was uns auch aufgefallen ist: Viele nachhaltige Bademode-Labels (die wirklich nachhaltig agieren) sind noch sehr jung. Irgendwie logisch, wenn man bedenkt, dass es ECONYL® auch erst seit 2014 gibt.

Wir sind der Meinung, dass es besser ist solche jungen und komplett nachhaltig agierenden Labels zu unterstützen, anstatt eine “nachhaltige Kollektion” eines Fast Fashion Unternehmens. Bei den jungen nachhaltigen Labels wird nämlich von A-Z nachhaltig gedacht, und nicht durch eine einzige Kollektion ein komplett unnachhaltig agierendes Unternehmen “grün gewaschen”.

Und falls es dich interessiert, wie es mit meiner Bikini-Suche ausging: Ich persönlich habe mir das Maya Bikini Top von Narah Soleigh gegönnt, zusammen mit der passenden Hose. Seitdem lebe ich quasi in meinem neuen nachhaltigen Bikini (zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels hat es knackige 30°C in meiner Dachgeschosswohnung).

Ich bin wirklich begeistert von der Qualität des Materials und fühle mich super wohl mit meiner neuen nachhaltigen Bademode.

Ich hoffe, du hast in diesem Artikel vielleicht auch eine passende Marke für dich gefunden.

Und falls nicht weißt du ja jetzt, worauf du beim Kauf achten musst, um wirklich nachhaltige Bademode zu finden. 🙂

Quellen:

The Process. (2021, 18. Februar). Econyl. https://www.econyl.com/the-process/

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