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Selbstverständlich hat die Nahrungsmittelindustrie bereits entdeckt, dass immer mehr Verbraucher sich nachhaltig produzierte Produkte wünschen. Ob es nun aus Umweltgründen oder gesundheitlich motiviert ist: “Bio” ist lange kein Nischentrend mehr, sondern reif für die Masse.
Wer die Umwelt und Tiere liebt, der denkt sich vermutlich “warum ist eigentlich nicht alles bio?”. Direkt danach kommt einem dann aber die Frage in den Kopf: “Bio für alle – geht das überhaupt?”.
Wir haben uns mit dieser Frage beschäftigt und dir in diesem Artikel alle relevanten Fakten zusammengefasst, um diese Frage zu beantworten.
Let’s go.
Der Nachteil konventioneller Landwirtschaft
Der größte Nachteil konventioneller Landwirtschaft: Wir zerstören damit die Umwelt. Durch den Einsatz von Pestiziden sterben wichtige Insekten und unsere unsere Böden werden verschmutzt und übersauert. Nährstoffe werden dem Boden entzogen und nicht mehr zugeführt, womit Flächen zum Teil nicht mehr für den Anbau geeignet sind.
Die Einbringung von Stickstoffen in den Boden durch Ausbringen von Gülle und Mist, lässt die Nitratwerte im Grundwasser steigen, und damit unsere maximal erlaubten Nitratwerte im Grundwasser überschreiten. Aus diesem Grund wurde Deutschland sogar bereits von der EU verklagt.
Ein weiterer Nachteil: Tiere leben unter schrecklichen Bedingungen in Massentierhaltung. Sie haben kaum Platz, leben auf engstem Raum eingesperrt, werden mit Medikamenten und Hormonen behandelt, damit sie schnellstmöglich wachsen und dabei gesund bleiben.
Am Ende dieses Prozesses steht das Endprodukt, sei es eine Gurke oder ein Stück Fleisch, welches dann mit den Stoffen aus diesem Prozess belastet ist: Pestizidrückstände an Obst und Gemüse und Medikamentrückstände im Fleisch, Hormone in Milch und Joghurt, usw.
Welche Auswirkungen Pestizid- und Medikamentenrückstände auf unsere Gesundheit haben, ist noch nicht final erforscht, da wir zu vielen weiteren Umwelteinflüssen ausgesetzt sind und die Entstehung von Krankheiten nicht ausschließlich auf diese Rückstände zurückgeführt werden kann. Aber dennoch sollte klar sein, dass das prinzipiell nicht gesund für uns sein kann, und das somit ebenfalls ein Nachteil von konventioneller Landwirtschaft ist.
Doch wie kam es dazu, dass die konventionelle Landwirtschaft diese Wege gehen musste? Schließlich gab es noch vor wenigen Generationen eine Zeit, in der jeder seine Nahrung selbst hergestellt hat. Was ist passiert?
Steigende Weltbevölkerung und Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln
In den letzten 100 Jahren hat sich unsere Weltbevölkerung fast vervierfacht und liegt jetzt bei über 7 Milliarden Menschen. 7 Milliarden Menschen wollen ein Dach über dem Kopf haben, ernährt werden, in Sicherheit und Konsum leben. Dass diese Bedürfnisse nicht für alle erfüllt werden können, wissen wir bereits.
Immer mehr Menschen brauchen immer mehr Wohnfläche auf weniger Platz. Es gibt also immer mehr Wohnblöcke mit immer weniger Gartenfläche. Eine Selbstversorgung wird somit schwieriger.
Zudem hat sich unser Konsumverhalten geändert: Früher gab es nur an bestimmten Tagen Fleisch oder tierische Produkte (Stichwort: Sonntagsbraten), da sie recht teuer waren, wenn sie nicht selbst hergestellt wurden.
In den Industrieländern ist zusätzlich zur wachsenden Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten, also auch der Bedarf an Konsumgütern und die Nachfrage nach Fleisch und tierischen Lebensmitteln gestiegen. Viele Menschen essen täglich Fleisch oder tierische Produkte. Diese wachsende Nachfrage führte dazu, dass immer mehr Tiere in Massentierhaltung gehalten werden.
Wieso ist das passiert?
Nun, die wachsende Nachfrage nach Fleisch, Milch & Co. muss gestillt werden, also werden mehr Tiere pro m² Fläche benötigt, demnach haben die Erzeuger daran gearbeitet, möglichst viele Tiere auf engstem Raum zu halten. Außerdem müssen die Tiere möglichst schnell wachsen, damit ein hoher Umschlag zu verzeichnen ist. Das wird mit allen Konsequenzen durchgezogen – Hormone, Medikamente und “Schwund” durch sterbende Tiere. Viele Landwirte müssen so wirtschaften, denn auch im Bereich der Landwirtschaft wird der Fokus auf den zweiten Teil des Wortes gelegt: “Wirtschaft” – also kostengünstige und effiziente Produktion für unsere Nahrung.
Bio-Landwirtschaft ist in der Masse nicht möglich
Bio-Landwirte arbeiten anders. Hier wird durch strenge Vorgaben und Kontrollen sichergestellt, dass Tiere artgerecht gehalten werden, mit ökologischem Futter gefüttert werden und sie viel Platz, Ruhe und Entspannung haben. Es werden keine Hormone eingesetzt und durch den größeren Lebensraum müssen weniger Medikamente eingesetzt werden, und wenn, dann nur auf pflanzlicher Basis.
Und hier siehst du direkt den Widerspruch: Die Weltbevölkerung ist stark gewachsen (und wächst weiterhin), mit ihr, und zusätzlich durch die Änderung unserer Essgewohnheiten, ist auch die Nachfrage nach tierischen Lebensmitteln gewachsen. Wir brauchen mehr Tiere auf weniger Platz, um den Bedarf zu stillen.
Doch Bio-Landwirtschaft bedeutet weniger Tiere und mehr Platz pro Tier. Außerdem wachsen die Tiere in “normaler” Geschwindigkeit, was sich in weniger Ertrag niederschlägt. Außerdem dürfen Bio-Landwirte nur so viel Vieh halten, wie sie selbst mit Bio-Futter versorgen können, da die Zufütterung mit konventionellem Futter nur in geringem Maß erlaubt ist.
Ein Beispiel: Es brauch mehrere Kilo pflanzliches Futter, wie z.B. Getreide, das ein Tier fressen muss, um 1 kg Fleisch anzusetzen. Bei Rind sind es z.B. 7-10 kg pflanzliche Nahrung für 1 kg Fleisch. Hier schmerzt der geringere Bio-Ertrag also noch mehr.
Wir stellen also fest: Die mit “Bio” verbundenen Werte sind in der Masse kaum umsetzbar.
Ist die Frage nach “Bio für alle – geht das überhaupt” damit beantwortet? Wir haben doch eben festgestellt, dass wir in der Masse keine tierischen Bio-Lebensmittel erzeugen können, oder nicht?
Theoretisch ja, das Zauberwort heißt hier “Masse“. Ja, in der Masse ist es fast unmöglich, alle Menschen mit Bio-Lebensmitteln zu versorgen. Aber…
Hier kommen ein paar theoretische Lösungen, die es doch ermöglichen könnten.
Wie “Bio für alle” zur Wirklichkeit werden kann
1. Unsere Essgewohnheiten müssen sich ändern
Diese Antwort ist für dich vielleicht keine Überraschung, aber bei vielen Menschen ist es trotzdem noch nicht ganz angekommen. “Bio für alle”, also eine nachhaltige und ökologische Versorgung mit Lebensmitteln, geht nur, wenn wir Menschen unsere Essgewohnheiten ändern.
Das bedeutet konkret: Der Konsum von tierischen Lebensmitteln muss drastisch reduziert werden.
Zwei aktuelle Studien aus Deutschland und Österreich ergaben, dass bei einer umweltfreundlichen Landwirtschaft niemand hungern muss. Als wichtigste Voraussetzung gilt jedoch, dass wir Menschen weniger Fleisch essen. So blieben mehr Anbauflächen, auf denen pflanzliche Lebensmittel für Menschen angepflanzt werden könnten – in Bio-Qualität. Die österreichische Studie geht davon aus, dass unser Fleischkonsum um 60% sinken müsste, damit genug Nahrung in Bio-Qualität angeboten werden könnte.
Wir müssen also zurück zum Sonntagsbraten – oder eben direkt vegan leben. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ohnehin nur 300-600 g Fleisch pro Woche. Auch bei vielen weiteren Umweltproblemen ist die Landwirtschaft für tierische Produkte Hauptverursacher. Eine Reduktion des Fleischkonsums ist also aus vielerlei Hinsicht zu empfehlen.
Zusätzlich zum geringeren Fleischkonsum, müssten wir Menschen auch wesentlich weniger Lebensmittel wegwerfen, damit alle Bio ernährt werden könnte. Alleine in Deutschland werden jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel einfach weggeworfen. Diese unfassbar große Menge an Lebensmitteln ernähren also niemanden, obwohl sie angebaut wurden. Es müssen neue Lebensmittel gekauft werden, und etwas anderes ist für die Tonne gewachsen. Weniger Lebensmittel zu verschwenden schaffst du z.B. durch genaue Essensplanung und korrekte Lagerung deiner Lebensmittel.
2. Mehr Bereitschaft von Erzeuger und Verbraucher – Aufwand und Kosten von Bio-Landwirtschaft
Zusätzlich zur Änderung unserer Gewohnheiten brauchen wir aber auch mehr Landwirte, die bereit dazu sind, auf ökologische Landwirtschaft umzustellen. Leider fehlt diese Bereitschaft häufig. Wieso ist das so?
Bio-Landwirte unterliegen strengen Auflagen durch die Verbände oder die Vorgaben der EU. Um eine Zertifizierung zu erhalten müssen die Bauern ebenfalls Geld bezahlen. Die Umstellung auf eine ökologische Landwirtschaft dauert 3 Jahre. In dieser Zeit muss der Bauer seine Prozesse umstellen und produziert quasi schon nach Öko-Richtlinien, darf seine Produkte aber noch nicht mit einem Siegel versehen. Die Umstellung auf Bio-Landwirtschaft lohnt sich damit eigentlich erst ab einer gewissen Betriebsgröße.
Neben den strengen Auflagen und Kontrollen hat ein Bio-Bauer außerdem ca. 5-20% weniger Ernte als konventionelle Bauern. Zusätzlich zu den erhöhten Kosten hat er also auch noch weniger Ertrag und Umsatz. Das muss der Bio-Bauer natürlich wieder über den Preis seiner verkauften Produkte reinholen. Aus diesem Grund sind Bio-Produkte auch teurer als Produkte aus konventioneller Landwirtschaft. Und hier kommen wir zum nächsten Punkt, den wir als Endverbraucher aktuell annehmen müssten, um “Bio für alle” möglich zu machen: Höhere Preise.
Häufig wollen die Endverbrauchen nicht den Preis für “Bio” zahlen. Teilweise ist das auch verständlich. Der Preis für ein Bio-Huhn liegt häufig um ein Vierfaches höher, als der für ein konventionelles Huhn. Wer damit bei knappen Budget eine ganze Familie ernähren will, für den wird es natürlich teuer. Es kann sich also nicht jeder leisten, Bio zu kaufen. Aber nicht nur Bio-Fleisch, auch Bio-Gemüse ist teurer. Ein reduzierter Fleischkonsum verschafft hier also nur bedingt Abhilfe. Bio sollte also insgesamt nicht so teuer sein.
Und wie erreichen wir das?
3. Förderung von Bio-Landwirtschaft durch Verbände
In Deutschland gibt es eine riesige Nachfrage nach Bio, die aber mit inländischen Produkten nicht bedient werden kann. Das liegt daran, dass wir in Deutschland einen zu geringen Anteil an Bio-Landwirtschaft haben, und diese zudem auch nicht gefördert werden. Nur 10% der Landwirte in Deutschland produzieren nach Bio-Richtlinien. Unter den 10% sind aber auch die Betriebe, die “nur” nach der EU-Öko-Verordnung produzieren, welche die Mindeststandards ökologischer Landwirtschaft festlegt. Mehr dazu kannst du in unserem Beitrag “Was ist eigentlich Bio? – Alles über Bedeutung, Vorteile und Grenzen” nachlesen.
Bio-Landwirte sollten also mehr gefördert werden. Es gibt z.B. den Deutschen Bauernverband, in dem auch Bio-Bauern Mitglied sind. Und auch, wenn die Bio-Bauern laut Bauernverband sehr wichtig sind, so werden sie dort nicht speziell gefördert. Konventionelle Landwirte werden zum Teil bereits stark gefördert.
Dabei würde durch eine Förderung der Bio-Bauern die Kosten für die Umstellung auf einen ökologischen Betrieb nicht so sehr ins Gewicht fallen. Mehr Landwirte könnten sich dazu entschließen, auf eine ökologische Landwirtschaft umzustellen und die Preise für ihre Produkte würden nicht so stark steigen.
Wenn es die Verbände nicht schaffen, Bio-Landwirte zu fördern, dann brauchen wir theoretisch eine stärkere Förderung seitens der Regierung und auch der EU. Wie kann das funktionieren?
4. Staatliche Förderung von Bio-Landwirtschaft – Die Agrar-Reform
Rund 40 % des EU Haushalts gehen an die Landwirtschaft. Im Jahr 2017 waren das etwa 58 Milliarden Euro mit denen Bauern in der EU subventioniert wurden. Die EU wollte damit sicherstellen, dass die Nahrungsmittelproduktion ohne große Krisen und Preisschwankungen abläuft. In regelmäßigen Abständen werden die Anforderungen an die Subventionen angepasst. So auch wieder im Jahr 2020. Hier steht die nächste Agrarreform an.
Es wird sich dann auch die Frage gestellt, ob Bauern stärker gefördert werden sollen, wenn sie nach Bio-Richtlinien anbauen. Denn, wenn sie nachhaltiger anbauen, können sie weniger Treibhausgase erzeugen und würden somit der EU helfen die Klimaziele zu erreichen.
Es gibt aber auch Gegenstimmen die sagen, ökologische Landwirtschaft soll weniger subventioniert werden. Es gibt also einige Diskussionen in diesem Zusammenhang, die noch nicht final geklärt wurden. Eine Subventionierung würde aber insofern helfen, dass mehr Bauern den Schritt zu ökologischen Landwirtschaft wagen, und das Angebot an Bio-Produkten steigt. Das würde die Preise senken und auch gegen die Klimaerwärmung würde diese Förderung helfen.
Wir könnten das Geschehen positiv beeinflussen, in dem wir politische Parteien wählen, die Bio-Landwirtschaft fördern und Klimaziele streng verfolgen.
Ein paar Klima-Fakten: CO2 Ausstoß konventioneller Landwirtschaft vs. Bio-Landwirtschaft
Interessant ist noch zu wissen, ob ökologische Landwirtschaft wirklich umweltfreundlicher ist als konventionelle Landwirtschaft. Ein paar Zahlen helfen das zu beurteilen (Quelle: Podcast Das Thema „Bio für alle“):
Ca. 7% der CO2-Ausstöße kommen aus der Landwirtschaft. Der größte Anteil davon kommt aus der Viehhaltung. Auch die eingesetzten künstlichen Dünger verzeichnen einen hohen Ausstoß an Treibhausgasen und sind Schuld am Insektensterben und der Verunreinigung von Abwassern. Bio-Landwirtschaft produziert zwar ebenfalls CO2, aber wesentlich weniger als die konventionelle Landwirtschaft. Das hängt mit der Art der Fütterung und Haltung zusammen.
Für 1 kg konventionellen Weizen kannst du 3,4 km Auto fahren. Für 1 kg Bio-Weizen nur 1,5 km. Beim Rindfleisch wird es noch deutlicher: Für 1 kg Rindfleisch kannst du 50,8 km Auto fahren. Für dieselbe Menge Bio-Fleisch immerhin nur noch 33 km.
Zudem wird in der ökologischen Landwirtschaft auf Pestizide, Hormone und künstlichen Dünger verzichtet. Das hilft gegen Insektensterben und die Übersauerung der Böden. Weitere Vorteile ökologischer Landwirtschaft kannst du in unserem Beitrag “Was ist eigentlich Bio? – Alles über Bedeutung, Vorteile und Grenzen” nachlesen.
5. Bio vom Discounter – die Lösung?
Mittlerweile gibt es immer mehr Bio-Lebensmittel vom Discounter. Hier sind die Kosten meist nicht ganz so hoch, wie im Bioladen oder im Supermarkt. So können sich mehr Menschen Bio-Produkte leisten. Aber wie ist das möglich, dass Discounter Bio zu geringeren Preisen anbieten?
Nun. Platt gesagt: Discounter kaufen einfach günstiger ein. Soll heißen: Sie kaufen ihre Bio-Produkte dort, wo sie am günstigsten einzukaufen sind. Das ist meist im südlichen Ausland. Entsprechend ist das Angebot der Bio-Produkte auch eher nach südländischen Produkten orientiert.
Diese Produkte sind dann zwar Bio, aber durch die langen Transportwege nicht unbedingt viel umweltfreundlicher. Doch auch hier findet langsam ein Umdenken statt. Auch Discounter haben erkannt, dass sich immer mehr Endverbraucher für deutsche Produkte interessieren.
So gib es bereits erste Kooperationen zwischen Discountern und deutschen Anbauverbänden, wie z.B. Bioland und Lidl. Aber wie ist das vereinbar mit den Grundsätzen der Bio-Verbände? Nun. Ganz “einfach” durch entsprechende Vorgaben.
Bioland und Lidl haben sich z.B. darauf geeinigt, dass Lidl keine Werbung über den Preis machen darf, sondern über die Qualität wirbt. Und somit auch ein doch etwas höherer Preis gerechtfertigt wird. Bioland und Lidl haben außerdem sehr strenge Regeln und Vorgaben für die Produkte vereinbart.
Wir stellen also fest: Sobald die Bio-Produkte nach deutschen Richtlinien und von deutschen Verbänden gefördert werden, steigen auch die Preise dieser Lebensmittel beim Discounter wieder an. Die Preis-Problematik ist damit zwar nicht gelöst, aber dennoch werden durch das zusätzliche Angebote mehr Menschen mit Bio-Lebensmitteln versorgt.
Das kannst du tun, um “Bio” Produkte zu fördern
Dein Geld ist deine Stimme. Du bestimmst in welche Produkte du es investierst und welche Unternehmen du damit förderst. Supermärkte sind zwar unverzichtbar, aber du kannst dazu übergehen, nur noch bestimmte Produkte im Supermarkt zu kaufen und andere dafür auf dem Markt oder direkt beim Bio-Bauern. Zum Beispiel: Obst und Gemüse kannst du super auf dem Markt und beim Bio-Landwirt direkt kaufen. Falls du im Supermarkt einkaufst, fördere aktiv die Bio-Produkte, indem du sie den anderen, nicht zertifizierten Produkten vorziehst.
Nicht nur bei Lebensmitteln, auch in anderen Branchen kannst du “Bio” fördern. Zum Beispiel solltest du nicht nur aufgrund der ökologischen Herkunft der Materialien, sondern auch wegen dem Verzicht auf Tierversuche auf zertifizierte Naturkosmetik oder Biokosmetik umsteigen. Die ist meist auch noch viel besser für deine Haut, da sie weniger synthetische Inhaltststoffe besitzt.
Auch bei Textilien kannst du auf entsprechende Zertifizierungen achten, bzw. generell deinen Kleiderkonsum reduzieren und dann entweder Second Hand kaufen oder fair produzierte Produkte aus nachhaltigen, recyclingfähigen Materialien.
Du kannst außerdem deine Wahlstimme benutzen, und Parteien wählen, die ökologische Landwirtschaft fördern wollen.
Ideen für weitere Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft
Falls dir Bio-Produkte zu teuer sind, du aber dennoch keine Produkte aus konventioneller Landwirtschaft kaufen willst, gibt es folgende Alternative: Gehe auf einen Markt oder beim Erzeuger direkt einkaufen.
Auf einem Markt kannst du theoretisch Bio-Produkte kaufen, da sie nach denselben Standards wie Bio-Produkte erzeugt werden, aber keine teure Zertifizierung haben. Viele Bauern produzieren Bio, sparen sich aber die Kosten und den Aufwand für die Zertifizierung. Frag einfach mal beim Erzeuger nach, wie seine Produkte angebaut werden oder wie er seine Tiere hält. Auf dem Markt oder im Bauernladen ist das immer möglich und du erhältst von den leidenschaftlichen Landwirten meist eine gute und ausführliche Antwort.
Unser Fazit
Wir haben gelernt, dass “Bio für alle” mit den Lebensgewohnheiten unsere Bevölkerung aktuell nicht möglich ist. Trotzdem sind wir optimistisch, dass immer mehr Menschen die Zusammenhänge zwischen Umwelt- und Tierschutz und ihren Ess- und Lebensgewohnheiten verknüpfen, und ihren Weg hin zu einem nachhaltigeren und fairen Umgang mit ihrer Umwelt finden. Nicht zuletzt aus diesem Grund haben wir diese Website gegründet, um möglichst viele interessierte Menschen wie dich zu informieren und zu einem positiven Lebenswandel zu inspirieren.
Wir lieben Bio und sind extrem davon überzeugt, dass wir mehr Bio-Landwirte und Bio-Produkte brauchen. Wir persönlich ernähren uns seit Jahren vegan und haben damit unseren Beitrag zur Reduktion des Fleischkonsums und des Konsums tierischer Lebensmittel geleistet. Zusätzlich kaufen wir im Supermarkt oder Bioladen ein, und wählen dort, wenn möglich, immer die Bio-Alternative. Es sei denn die Bio-Alternative ist in Plastik verpackt. In so einem Fall verzichten wir komplett auf das Produkt und sind flexibel in unserer Essensgestaltung.
Wir hoffen, dass mit der Agrarreform 2020 zusätzlich eine staatliche Förderung von Bio-Landwirtschaft verankert wird, und mehr Landwirte sich zu einer Umstellung auf ökologische Landwirtschaft entscheiden.
Wir hoffen, dass dich dieser Beitrag ebenfalls dazu inspiriert hat, deinen Fleischkonsum zu reduzieren und mehr auf Bio-Produkte zu achten.
Falls du jetzt erfahren willst, wie du Bio-Produkte genau erkennst, und welche Zertifizierungen es gibt, empfehlen wir dir unseren Beitrag “Was ist eigentlich Bio? – Alles über Bedeutung, Vorteile und Grenzen“. Hier lernst du alle wichtigen Zertifizierungen kennen, nicht nur für Bio-Lebensmittel, sondern auch in anderen Branchen (z.B. Kosmetik, Textilien).
Falls du dich nun näher für eine vegane Ernährung und ihre Auswirkungen auf die Umwelt, die Tiere und deine Gesundheit interessierst, könnten dich diese Artikel interessieren:
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